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Berlin: Eine Brücke mit Büroflur

Die neue Brommybrücke soll Friedrichshain und Kreuzberg mit Einkaufsmeile verbinden

Eine „absolut spannende Geschichte“ findet der Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, Franz Schulz (Grüne), den Vorschlag des Berliner Architekten Gerhard Spangenberg, einen Neubau der westlich der Oberbaumbrücke gelegene Brommybrücke mit privaten Geldern zu finanzieren. Der Architekt der Treptowers stellte jetzt einen etwa 15 Millionen Euro teuren Entwurf vor, die im zweiten Weltkrieg zerstörte Brücke als Überbautenbrücke neu zu errichten. Dieses Konzept sieht auf beiden Seiten der Brücke über der Fahrbahn zwei schlanke Baukörper in einer filigranen Stahl-Glas-Konstruktion vor. Auf der gesamten Spreebreite von 110 Metern sollen so über dem Fluss 3700 Quadratmeter Nutzfläche für Büros, Studios, Gastronomie und Veranstaltungen entstehen. Aber auch eine Repräsentanz einer „größeren Firma“ oder Fernsehstudios kann sich Christian Meyer, Geschäftsführer der mediaspree GmbH, über der Brücke vorstellen. Seine Gesellschaft ist ein Zusammenschluss von Investoren, die derzeit auf dem etwa zwei Kilometer langen Areal zwischen Michael- und Oberbaumbrücke Großprojekte vor allem für Medienbetriebe planen.

„Wir haben angesichts der Pleite Berlins schon lange darüber diskutiert, die notwendigen Brückenneubauten mit einer wirtschaftlichen Nutzung zu verbinden“, sagt Baustadtrat Schulz. „Erste Ideen gab es schon 1999, aber erst durch die geplante Anschutz-Halle ist die Verbindung in der Verlängerung der Kreuzberger Eisenbahnstraße wieder ins Blickfeld geraten“. Die ebenfalls fehlende Brücke zwischen der Manteuffelstraße und der Straße der Pariser Kommune am Ostbahnhof sei dagegen inzwischen „ganz aus dem Planungshorizont verschwunden“.

Auch für Petra Reetz, Sprecherin des Senators für Stadtentwicklung Peter Strieder, „hört sich das Projekt erst mal interessant an“. Aber noch liege der Entwurf dort nicht vor. Sicher werde man ihn dann anschauen, aber auch kritische Fragen stellen: Kann man wirklich 25 Euro Miete pro Quadratmeter erzielen? Nach seinen Worten gibt es Investoren im Hintergrund, nur der geeignete Nutzer fehle noch.

Christoph Villinger

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