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Berlin: Eine Frau soll Kreuzberger SPD führen Elga Kampfhenkel kandidiert als Kreischefin

Bei Elga Kampfhenkel stand am Montag das Telefon nicht still: Die SPD-Politikerin erhielt nicht nur viele Glückwünsche zu ihrem 60. Geburtstag.

Von Sabine Beikler

Bei Elga Kampfhenkel stand am Montag das Telefon nicht still: Die SPD-Politikerin erhielt nicht nur viele Glückwünsche zu ihrem 60. Geburtstag. Sie musste auch Fragen von Freunden zu ihrer Kandidatur als SPD-Kreisvorsitzende in Friedrichshain-Kreuzberg beantworten. „Ich werde kandidieren und den Kreisverband wieder zusammenführen“, sagte Kampfhenkel dem Tagesspiegel. Allerdings sei ihre Bereitschaft, für den Vorsitz zu kandidieren, „in einer Notsituation“ entstanden: Der bisherige Kreischef Mark Rackles und fünf Mitglieder des geschäftsführenden Kreisvorstands waren vor einer Woche zurückgetreten.

Als Grund für seinen Rückzug gab Rackles Postengeschacher an. SPD-Parteifreunde kritisieren aber, dass sich Rackles als „schlechter Verlierer“ nach der Wahlniederlage als Direktkandidat gegen Ahmed Iyidirli gezeigt habe. Von Mark Rackles war bisher keine weitere Stellungnahme zu erhalten.

„Die Partei kann es sich in Wahlkampfzeiten nicht leisten, im Wahlkreis ohne funktionsfähigen Vorstand zu sein“, sagt Elga Kampfhenkel. Mit 17 Jahren kam sie nach Berlin, nach Kreuzberg, wie sie betont. Mit 18 Jahren ist die kaufmännische Angestellte in die SPD eingetreten. Von 1975 bis 1985 war Kampfhenkel Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung in Friedrichshain-Kreuzberg, von 1985 bis 1999 Mitglied des Abgeordnetenhauses. Dort war sie unter anderem Sprecherin für Arbeitsmarktpolitik und Mitglied im Sozial- und Wirtschaftsausschuss. 1999 nominierte die SPD Kreuzberg sie anstelle des damaligen SPD-Landeschefs und Umweltsenators Peter Strieder als Direktkandidatin für das Abgeordnetenhaus. Elga Kampfhenkel unterlag aber vor sechs Jahren dem CDU-Abgeordneten Kurt Wansner. Heute ist sie in der SPD-Abteilung Südliche Friedrichstadt aktiv und hat dort das Amt der Kassiererin übernommen. Für ihre neue Aufgabe als designierte Kreischefin sieht sich die 60-Jährige gut vorbereitet: „Nach 43 Jahre Parteiarbeit haut einen so schnell nichts mehr um.“

Neben Kampfhenkel werden Gunnar John, Silke Fischer, Sven Heinemann und Ricardo Fonfecca für den geschäftsführenden Kreisvorstand kandidieren. Die Kreisdelegierten werden den Vorstand in der kommenden Woche neu wählen.

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