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Gute, aber schwierige Lösung. Margarete Koppers hat sich als Polizeivizepräsidentin von Berlin bewährt. Folgt nun der nächste Schritt?

© dpa

Eine Polizeipräsidentin für Berlin?: Margarete Koppers: Sie kann es

Sie ist die erste Polizeivizepräsidentin Berlins. Geht es nach der – gefühlten – Mehrheit im Präsidium und in der Öffentlichkeit, dann wird Margarete Koppers auch erste Präsidentin. Doch so leicht geht das nicht.

Denn SPD-Innensenator Ehrhart Körting hält an seinem Wunschkandidaten Hansen fest, und zwar „starrsinnig“, wie immer öfter in Politik und Polizei zu hören ist. Udo Hansen sei durch die seit viereinhalb Monaten anhaltende Diskussion um seine Person längst verbrannt. Bekanntlich lehnt Körtings Koalitionspartner, die Linkspartei, den früheren Bundesgrenzschützer als angeblichen konservativen Hardliner ab. Nun hat ein unterlegener Bewerber das Auswahlverfahren mit juristischen Scharmützeln gestoppt. Wie und wann es weitergeht, ist unklar. Im September wird in Berlin gewählt, niemand weiß, ob Körting danach noch Senator ist. Mittlerweile wird kolportiert, dass der Regierende Bürgermeister „not amused“ sei über Körtings Hansen-Nummer.

Wieso also nicht Koppers? 

Koppers stammt aus Nordrhein-Westfalen und lebt seit 1980 in Berlin. Hier studierte sie Jura, seit 1988 arbeitete sie in der Berliner Justiz, zuletzt als Vizepräsidentin des Landgerichts. Die 49-jährige Juristin habe sich in den vergangenen 16 Monaten „einen guten Stand erworben“, wie es am Platz der Luftbrücke heißt: „Sie kann es.“ Seit sechs Wochen ist sie „kommissarisch“ die Leiterin der 22 500 Köpfe zählenden Behörde. Sie sei offener für Ideen und sie delegiere mehr. Das fällt vielen nach neun Jahren Dieter Glietsch positiv auf. Dieser hatte sich zuvor jeden noch so kleinen Vorgang persönlich auf den Schreibtisch geholt und entschieden. „DWDS“, hieß dieses System intern, „Dieter will das so“.

Margarete Koppers scheut auch nicht den Einsatz auf der Straße, etwa bei der Räumung des linken Wohnprojekts Liebig14. Bei zahlreichen Randaledemos der letzten Monate war sie vor Ort, allerdings nur als Beobachterin in Zivil, nicht als Einsatzleiterin. Denn als Vize war sie – wenig schlagzeilenträchtig – vor allem für die Verwaltung der Behörde zuständig.

Als die Innenverwaltung die Suche nach einem Präsidenten begann, im Dezember 2010, war Koppers noch nicht einmal ein Jahr Vize. Sie bewarb sich nicht, denn in der Ausschreibung 1-028/10 wurde ausdrücklich eine „langjährige Leitungstätigkeit im Polizeivollzugsdienst“ gefordert. Rein rechtlich müsste ein neues Auswahlverfahren eröffnet werden, zu dem sie sich bewerben müsste.

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