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Berlin: Eine Rettung ins Rollen gebracht

Christian Pfeiffer radelt für die Bürgerstiftungen.

Mit seiner Radtour tut er sich selbst etwas Gutes und anderen gleich mit. Das ist so eine Spezialität von Christian Pfeiffer, dem Leiter des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen und früheren Justizminister des Landes. Inspiriert von den Community Foundations in den USA gründete er vor 15 Jahren mit Freunden in Hannover Deutschlands erste Bürgerstiftung. Inzwischen gibt es 320, auch eine in Berlin. Und in Berlin geht am Sonntag auch die große Radtour durch zehn Bundesländer ins Finale. „Was macht Bürgerstiftungen so stark?“ – das erkundet der 68-Jährige zwischen dem 27. April und dem 3. Juni während seiner Werbetour, auf der er 35 Stiftungen in 33 Städten besuchte.

Die Tour will Pfeiffer auch nutzen, um auf Marktlücken aufmerksam zu machen, auf gute Zwecke, deren die Bürgerstiftungen sich verstärkt annehmen könnten. „Wie retten wir unsere Söhne“, heißt einer der Vorträge, in dem es um die Leistungskrise der Jungen geht, da von 100 Abiturienten nur 44 männlich seien, von 100 Sitzenbleibern dagegen 60 bis 62. Dieses Verhältnis sei 1990 noch ausgewogen gewesen. Schuld ist aus seiner Sicht auch die Computersucht vieler Jungs.

Bürgerstiftungen springen auch bei diesem Problem ein. Mithilfe von ehrenamtlichen Paten wecken sie zum Beispiel die Freude am Lesen oder an den Naturwissenschaften. Pfeiffer geht es auch um Prävention in der Verbrechensbekämpfung bei benachteiligten Jugendlichen.

Jeder, der Pfeiffer auf einer Etappe begleitet, ist gebeten, für ein konkretes Projekt der Bürgerstiftung am Zielort zu spenden. Gleichzeitig will er mit seinem sportlichen Einsatz noch mehr Menschen zum Engagement motivieren. Derzeit sind im Rahmen der Bürgerstiftungen 18 000 Menschen freiwillig im Einsatz, weil sie in ihren Heimatstädten sinnvolle Projekte für Jugendliche, Kulturprojekte oder Umweltanliegen unterstützen wollen. Auf den Kapitalkonten der Stiftung liegen 200 Millionen Euro.

Am Sonntag, 3. Juni, treffen sich Mitglieder, Freunde und Sympathisanten der Berliner Bürgerstiftung um 11.30 Uhr am S-Bahnhof Wannsee, um Startleibchen und Warnwesten in Empfang zu nehmen. Wer kein eigenes Fahrrad besitzt, kann dort eins ausleihen für 15 Euro und am Ziel wieder abgeben. Von Wannsee aus geht es über die Avus zum Großen Stern, wo sich die Radler auf dem Umweltfestival am Stand der Bürgerstiftung Berlin über kleine Überraschungen freuen können. Die Berliner Bürgerstiftung stärkt in 13 Bildungsprojekten auch die Umweltkompetenz von Kita- und Grundschulkindern.

Infos im Netz für Radtour-Unterstützer: www.buergerbewegen.de

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