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Berlin: Eine Schlange mit vier Ecken

Die MoMA-Schau zog 250000 Besucher an. Ostern ist die Neue Nationalgalerie bis 24 Uhr offen – auch am Montag

Hinter der zweiten Ecke des Glasbaus verfinstern sich die Mienen der Wartenden. Kein Wunder, stehen sie doch jetzt seit anderthalb Stunden in der Schlange der MoMA-Interessenten, die sich am gestrigen Karfreitag komplett um den quadratischen Bau der Neuen Nationalgalerie herumwindet. Nach der vierten Ecke aber hellen sich die Gesichter wieder merklich auf. Der Eingang zur Kunstausstellung ist zum Eintreten nah, nach drei Stunden. Doch für Sandra und Thomas Kirschner aus Schwäbisch-Gmünd hat das Warten schon kurz hinter der dritten Ecke ein Ende. Der Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Peter-Klaus Schuster, begrüßt gleich beide als 250000ste Besucher der Ausstellung – an ihrem 43. Tag. Die Macher feiern die volle Viertelmillion als bisher erfolgreichsten Start einer Schau in der Nationalgalerie. Entsprechend großzügig sind die Gastgeschenke: unter anderem ein Dinner im Hotel Intercontinental und eine amerikanische Goldmünze im Wert von 400 Euro.

163 Tage läuft die Ausstellung noch. Danach werde man sehen, ob es auch insgesamt die erfolgreichste Schau in Berlin sein wird, sagt Projektleiterin Katharina von Chlebowski. Weil der Publikumsansturm ungebrochen ist, freut sich Generaldirektor Schuster schon jetzt, dass man die angepeilten 700000 Besucher wohl übertreffen werde.

Inzwischen rüstet sich die Neue Nationalgalerie mit Sonderöffnungszeiten für ihre Gäste. Der von Restauratoren geforderte und bisher auch eingehaltene wöchentliche Erholungstag für die Kunstwerke ist am Osterwochenende auf wenige Stunden zusammengeschmolzen, der übliche Schließtag am Montag fällt aus. „Wir haben am Ostermontag wie auch am Karsamstag und am Ostersonntag von 10 bis 24 Uhr geöffnet“, sagt Schuster. Dafür werde man am Dienstag dann nur von 13 bis 18 Uhr öffnen. Und ab dem 1. Mai werden Besucher von Dienstag bis Freitag sogar schon ab 9 Uhr zu ihrem Lieblingsbild des in Berlin gastierenden Museum of Modern Art vorgelassen.

Für das Wochenende erwarten die Ausstellungsmacher täglich bis zu 9000 Gäste. Projektleiterin von Chlebowski empfiehlt den Besuchern, am Osterwochenende erst in den Abendstunden – um 20 Uhr – zu kommen. Dann seien die Wartezeiten kürzer.

Die längste Wartereihe hatten die Organisatoren übrigens am vergangenen Mittwoch registriert. Zweimal umschlang sie das Gebäude: Wartezeit 4,5 Stunden. Im Sommer plant das Museum, rund um die Nationalgalerie Sitz und Liegeecken auf Kissen einzurichten – natürlich in der Markenfarbe des MoMa, in Pink. Ebenso pink übrigens wie die dann gereichten Milchmixgetränke.

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