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Berlin: Eine Stunde Fußweg zum Unterricht

Tausende Schüler hatten gestern Probleme, ihre Zeugnisse in Empfang zu nehmen

Der BVG-Streik hat gestern auch Berlins Schulen getroffen – viele Schüler schafften es nur mit Verspätung in den Unterricht. An der Rosa-Luxemburg-Oberschule in Pankow etwa hätten 25 Prozent der Schüler Probleme mit der Anfahrt gehabt, sagt Leiter Ralf Treptow, der gleichzeitig Vorsitzender des Verbands der Oberstudiendirektoren ist. Besonders schwer betroffen seien Schüler gewesen, die aus weiter entfernten Stadtbezirken kommen – „manche haben ihren Wohnort bis zu 25 Kilometer entfernt“. Bis zur Zeugnisausgabe um 10.20 Uhr hätten es aber alle Schüler geschafft. Unter den Lehrern habe es keine Ausfälle gegeben – „die kommen in den meisten Fällen sowieso mit dem Auto“.

Der Landeselternausschuss hat mit Unmut auf den Zeitpunkt des Streiks reagiert. In einer Pressemitteilung kritisierte der Ausschuss-Vorsitzende André Schindler bereits kurz nach der Streikankündigung am Donnerstagabend, dass nun „ein großer Teil der Schüler und Schülerinnen nicht oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten die Schulen erreichen“ werde. Für den Landeselternausschuss stelle sich die Frage, ob es nötig gewesen sei, „den Streik zu Lasten der Schüler und Schülerinnen durchzuführen“ – und ob es nicht ausgereicht hätte, den Warnstreik erst um 15 Uhr beginnen zu lassen. Auch Ralf Treptow vom Verband der Oberstudiendirektoren findet die Wahl des Streikzeitpunkts „problematisch“.

Verhältnismäßig wenig Schüler haben sich gestern an der Gustav-Heinemann- Gesamtschule in Marienfelde verspätet. Das sei allerdings vor allem der Motivation seiner Schüler zu verdanken, sagt Leiter Karl Pentzliehn. Viele seien aufs Fahrrad gestiegen, andere hätten „eine Stunde Fußweg“ auf sich genommen. Nennenswert verspätet hätten sich nur etwa fünf Prozent der Schüler. sel

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