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Gewuppt. In sechs Jahren soll das Denkmal fertig sein – so lautet zumindest der Plan. Das wäre dann pünktlich zum 35. Jahrestag des Mauerfalls. Simu: Milla & Partner

© picture alliance / Handout/Milla

Einheitsdenkmal in Berlin: 2024 ist die Einheitswippe fertig!

Bernd Matthies über die aktuelle Fristenlösung bei der Einheitswippe. Eine Glosse.

War es Walter Ulbricht, der sagte, niemand habe die Absicht, eine Einheitswippe zu bauen? Kleiner Scherz. Denn im Grunde wollen ja fast alle die Wippe, und deshalb gilt es generell als gute Nachricht, dass am Donnerstag die Baugenehmigung für das Denkmal um ein Jahr verlängert wurde und nun bis zum 9. Oktober 2019 gilt. Ohne diese Verlängerung wäre das ganze Projekt erledigt gewesen, und diese Höchststrafe war von der Bauaufsicht selbstverständlich nicht zu erwarten.

Allerdings gibt es im Bescheid noch einen weiteren Satz, der das größere Problem darstellen dürfte: Fertig sein muss das Denkmal demnach am 20. September 2024. Klingt an sich gut, denn so bleiben noch gut sechs Wochen Zeit zum Polieren und Durchfegen, und dann können alle zum 35. Jahrestag des Mauerfalls wippen, bis der Arzt kommt. Wenn!

Für mich ist die "Wippe" ein Denkmal für West-Berlin, also für die real existierende Banane vor den Augen des real existierenden Sozialismus. Bitte unbedingt einen schönen Gelbton wählen!

schreibt NutzerIn vielleser

Wenn allerdings nicht, weil beispielsweise das Brandschutzkonzept nicht hinhaut oder die Bechsteinfledermaus auf der Baustelle einzieht – was dann? Erlöscht die Genehmigung nachträglich, muss alles wieder weg, wird der Bauleiter zum Staatssekretär befördert?

Ach, vielleicht ist das ganze Ding ja auch schon 2020 fertig und dann sofort, unverzüglich, frei zum einvernehmlichen Wippen. Das würde allerdings bedeuten, dass es sich nicht mehr um das Berlin handelt, das wir alle kennen.

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