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Berlin: Einsame Siesta

VON TAG ZU TAG Christian van Lessen über neues Leben im Regierungsviertel Stellen wir uns einen idyllischen, erholsamen Ort in Berlin vor: Gestern fanden wir einen solchen Ort. Ruhe lag in der Luft, hier und da Gemurmel von Spaziergängern, Vogelgezwitscher und fernes Autohupen.

VON TAG ZU TAG

Christian van Lessen über

neues Leben im Regierungsviertel

Stellen wir uns einen idyllischen, erholsamen Ort in Berlin vor: Gestern fanden wir einen solchen Ort. Ruhe lag in der Luft, hier und da Gemurmel von Spaziergängern, Vogelgezwitscher und fernes Autohupen. Es war das Parlaments- und Regierungsviertel. Weil die Neubauten, abgesehen vom Reichstag, verglast sind, konnten wir sehen, das niemand zu Hause war, und auch beim Kanzler waren die Jalousien heruntergelassen. Siesta im Spreebogen.

Die schönen Straßen wirkten ziemlich leer. So, als brauchte man sie zu dieser Zeit wirklich nicht. Die wenigen Autos wirkten wie auf Fahrt durch ein Naturschutzgebiet.

Nun wurde ein Vorschlag aufgewärmt, der seriös und staatstragend wirkt. Von Leuten, die, wenn es gut geht, nicht von der Rolle und aus der Rolle fallen. Sie wollen regelmäßig an verkehrsarmen Wochenenden hier und da in gewissen Zeitrahmen durch bestimmte Gebiete rollen. Zum Beispiel durch das neue Parlaments- und Regierungsviertel um Kanzleramt und Bundestagsbauten. Weil die Straßen und die Umgebung, wie es heißt, so schön sind.

Wer hier gestern umherwanderte, kann den Wunsch der Skater verstehen. Wenn es durch die Rollen wirklich etwas lauter werden sollte: Zum Aufwecken ist niemand da.

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