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Ein Polizeibeamter bei einem Clan-Einsatz in Neukölln.

© Paul Zinken/dpa

Update

Einsatz in Neukölln: Clans gehen aufeinander los – Polizei schreitet ein

In Neukölln ist am Freitagabend ein Streit unter Angehörigen der Großfamilien Remmo und Al-Zein eskaliert. Erst gegen Mitternacht hat sich die Lage beruhigt.

Die Berliner Polizei hat am Freitagabend in Neukölln eine Eskalation der Gewalt auf offener Straße zwischen zwei Clans verhindert. Nach Tagesspiegel-Informationen gerieten Angehörige der einschlägig bekannten deutsch-arabischen Großfamilien Remmo und Al-Zein aneinander. Es drohte eine Massenschlägerei.

Auslöser war gegen 21 Uhr ein Streit in einem Café an der Fuldastraße, Ecke Karl-Marx-Straße unweit des U-Bahnhofs Rathaus Neukölln. Wie die Polizei offiziell mitteilte, gerieten Angehörige zweier Großfamilien in einer Auseinandersetzung körperlich aneinander, es wurden Messer gezückt.

Der Streit zwischen den Remmos und den Al-Zeins wurde dann auf dem Gehweg weiter ausgetragen. Es flogen Flaschen, mehrere Autos wurden beschädigt. Ein 46-Jähriger erlitt eine oberflächliche Schnittverletzung am Arm, ein 40-Jähriger eine Stichverletzung am Rücken – er musste in ein Krankenhaus gebracht werden.

Nach einer Festnahme durch die Polizei beruhigte sich die Lage zunächst, eskalierte jedoch gegen 22.45 Uhr wieder. Es kam zu einem weiteren Zusammentreffen der beiden Gruppen. Angehörige der beiden Clans versammelte sich am Tatort und beleidigten sich gegenseitig.

Bei diesem zweiten Konflikt konnte die Polizei die rivalisierenden Gruppen jedoch rechtzeitig trennen, bevor es weitere Verletzte gab. Während des Einsatzes sammelte sich nach Angaben der Sprecherin eine große Zahl von Schaulustigen um die Einsatzstelle, zeitweise sollen es um die 100 Menschen gewesen sein. Die Karl-Marx-Straße musste daher teilweise für den Autoverkehr gesperrt werden.

Bei diesem zweiten Einsatz überprüfte die Polizei die Personalien mehrerer Personen und erteilte einige Platzverweise. "Gegen Mitternacht hatte sich die Lage wieder einigermaßen beruhigt", sagte die Polizeisprecherin.

Die Ermittlungen zu den Beteiligten und zu den Hintergründen der Auseinandersetzung dauern an.

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