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Ein Reisender schaut im Hauptbahnhof in Berlin in einen Zug der wiedereingeführten Zugverbindung zwischen Moskau, Berlin und Paris.

© dpa

Einsteigen, bitte: Nach 17 Jahren wieder Zugverbindung zwischen Moskau, Berlin und Paris

Die internationalen Verbindungen nach Osten und Westen sollen erweitert werden. Nicht mit der deutschen Bahn sondern durch die russische Staatsbahn RZD, die schon heute Moskau mit Paris verbindet – und dabei auch in Berlin hält.

Auf nach Moskau und Paris. Die Deutsche Bahn ist zwar ausgestiegen, aber trotzdem sollen die internationalen Verbindungen nach Osten und Westen erweitert werden. Durch die russische Staatsbahn RZD, die schon heute Moskau mit Paris verbindet – und dabei auch in Berlin hält. Allerdings nur einmal in der Woche. In Zukunft soll es mehr Fahrten geben. Und ein Kuriosum mit einem Zug, der in Berlin hält, in den man aber nicht einsteigen darf, fällt weg.

Der Schlafwagenzug aus Moskau kommt derzeit freitags um 6 Uhr im Hauptbahnhof an, wo Fahrgäste den Zug verlassen können, aber nicht zusteigen dürfen. Auch wenn er in den Tag hineinfährt, gilt er weiter als Schlaf- und nicht als Tageszug. Weil andere (Umsteige-) Verbindungen schneller seien, verkaufe die Bahn keine Fahrkarten für diesen Schlafwagenzug, sagte ein Sprecher. Zudem wolle man die Fahrgäste im Zug nicht durch Zusteiger stören.

Im Sommer ändert die RZD aber den Fahrplan. Der Zug kommt dann freitags – und neu – auch sonnabends planmäßig um 19.56 Uhr im Hauptbahnhof an und verlässt ihn um 20.01 Uhr gen Paris – als Schlafwagenzug. Dann darf man auch in Berlin einsteigen und so gibt es wieder einen Nachtzug zwischen der deutschen und der französischen Hauptstadt. Die Deutsche Bahn hat ihre Nachtzugverbindung im vergangenen Jahr eingestellt.

Noch weitere Verbindungen soll es geben

Zwischen Berlin und Moskau will die RZD nach Tagesspiegel-Informationen zusätzliche Verbindungen anbieten und dabei neue komfortable Züge des spanischen Herstellers Talgo einsetzen. Sie passen sich in der Umspuranlage den unterschiedlichen Spurbreiten der Gleise in Ost- und Westeuropa während der Fahrt an. Nur die Lok muss gewechselt werden. Von den sieben bestellten Talgo-Einheiten mit je zwanzig Wagen sind drei mit den Wechselanlagen für die unterschiedlichen Spurbreiten ausgestattet.

Die Sitzwagen haben komfortable Liegesessel. Hinzu kommen Liege- und Schlafwagen, die teilweise jeweils mit einem WC und einer Dusche ausgestattet sind. Ein Bistro- und ein Restaurantwagen mit 30 Plätzen gehören auch zum Zug. Zudem gibt es drei barrierefreie Schlafwagen-Abteile.

Ähnliche Züge hatte die Deutsche Bahn ursprünglich für den „Beamtenverkehr“ zwischen Berlin und Bonn beschafft; zuletzt fuhren sie zwischen Berlin und München. Inzwischen hat sie diese Wagen aber abgestellt. Einer der neuen RZD-Züge wird derzeit vom Berliner Talgo-Werk an der Warschauer Straße für Zulassungsfahrten in europäische Länder eingesetzt. Für den Einsatz brauchen die Wagen die Genehmigung der Länder, die sie durchfahren.

Weitere Einzelheiten zu den Fahrten sind noch nicht bekannt. Die Pläne stammen noch aus der Zeit vor der Ukraine-Krise, als Züge zwischen Russland und Westeuropa noch gut besetzt waren.

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