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Berlin: Einsturzgefahr über dem Pergamonaltar

Die Stahlkonstruktion der Lichtdecke ist marode und kaum noch tragfähig. Wegen der Reparatur muss das Museum schließen

Von unten sieht die Lichtdecke des Pergamonmuseums trotz einiger dunkler Flecken harmlos aus, so dass die meisten Besucher keinen Gedanken an eine mögliche Gefahr verschwenden. Aber die Dachkonstruktion, an der die Decke hängt, ist voller Mängel und Einsturzgefahr droht. Zur Vorbereitung der dringend nötigen Reparatur für rund vier Millionen Euro bleibt das Museum vom 10. Juni an für zwei Wochen geschlossen.

Vor der geplanten Grundinstandsetzung des Pergamonmuseums war auch die Stahlkonstruktion des Daches untersucht worden. Experten des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung ermittelten, dass viele Stahlprofile und Bleche der Konstruktion verformt waren, was auf Kriegsschäden und unsachgemäße Reparaturen zurückgeführt wurde. Daneben hätten sich erhebliche Schäden an den Schweißnähten gezeigt. Fast alle diese Nähte aus der Nachkriegszeit entsprächen nicht den heutigen Anforderungen und seien, so die Experten, „als nicht tragend zu bewerten“. Ein Versagen einzelner Schweißnähte könne zu Teileinstürzen der Konstruktion führen, warnten sie.

Der Zugang zum gesamten Dachbereich wurde bereits gesperrt, 40 Messstellen ermitteln jetzt stündlich die Verformungen, so dass nach Auskunft der Stiftung Preußischer Kulturbesitz bei einer Gefahr das Haus umgehend geräumt werden kann. In der Zeit der Museumssperrung bis zum 24. Juni werden in den Sälen mit dem Pergamonaltar, dem Markttor von Milet, dem IschtarTor und im Saal zum Hellenismus Gerüsttürme eingebaut. Die Sicht auf die Ausstellungsstücke soll aber so wenig wie möglich eingeschränkt sein. Die Reparaturen bei laufendem Betrieb dauern sechs Monate. Für den Abbau der Gerüste muss das Pergamonmuseum kurz geschlossen werden.C.v.L.

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