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Berlin: Einträglicher Freigang – Betrüger prellte Konzertkassen

Wer Karten für ein Konzert von Sting, Herbert Grönemeyer oder Eric Clapton verkaufen will, muss in der Regel nicht lange nach Kunden suchen. Das soll sich auch der 35-jährige Alexander H.

Wer Karten für ein Konzert von Sting, Herbert Grönemeyer oder Eric Clapton verkaufen will, muss in der Regel nicht lange nach Kunden suchen. Das soll sich auch der 35-jährige Alexander H. gedacht haben, als er gerade eine mehrjährige Haftstrafe wegen Betruges verbüßte. Als Freigänger soll er schließlich monatelang mit solchen Karten einen illegalen und für ihn lohnenden Handel getrieben haben. Zu Beginn des Prozesses vor dem Landgericht schwieg der gelernte Großhandelskaufmann, der laut Anklage rund 17 000 Euro ergaunert haben soll, allerdings eisern.

Insgesamt 140 Fälle führte der Staatsanwalt auf, in denen H. unter falschen Personalien und unter Angabe fremder Kontodaten Konzertkarten bei verschiedenen Veranstaltern bestellt habe. „Plangemäß bezahlte er die Karten nach Erhalt nicht und verkaufte sie über die Firma ,Ebay‘ im Internet weiter“, hieß es in der Anklageschrift. Zwischen dem 13. Februar und dem 13. Juli 2004 soll er insgesamt 450 Karten für Konzerte in Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main, München und Stuttgart bestellt haben.

Alexander H. soll mit einem bislang unbekannten Komplizen gemeinsame Sache gemacht haben. In Friedrichshain wurde H. schließlich festgenommen – in einem Haus, das gerade saniert wurde. Dort soll er einen falschen Namen an einen der Briefkästen angebracht und unbezahlte Tickets abgefangen haben. Sie hätten mehrere Tage auf der Lauer gelegen, um denjenigen, der die Post abholen würde, zu schnappen, sagte ein Polizeibeamter im Prozess. Es sei dann Alexander H. erschienen. Der Prozess geht am Freitag weiter. K. G.

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