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Berlin: Elend im Amt

Mittags kam der Regierende Bürgermeister zu Besuch, um die Arbeit des Hellersdorfer Kinderzentrums „Arche“ zu würdigen. Am selben Abend hauen die Bezirksverordneten dem christlichen Verein die Beine weg.

Mittags kam der Regierende Bürgermeister zu Besuch, um die Arbeit des Hellersdorfer Kinderzentrums „Arche“ zu würdigen. Am selben Abend hauen die Bezirksverordneten dem christlichen Verein die Beine weg. Der Jugendhilfeausschuss hat die Zuschüsse um mehr als 50 Prozent gekürzt. Zur Erklärung verschanzen sich die Bezirksverordneten hinter Formeln wie: Zuwendungen sollen dazu dienen, dass sich die Projekte selber tragen. Wer aber wissen will, was wirklich hinter der Kürzung für die Arche steckt, muss nicht lange nachbohren. Es ist das vermeintlich schlechte Image, das der christliche Verein dem Bezirk beschere, sagen die Verordneten. In der Arche bekommen Kinder eine warme Mahlzeit, aber dadurch entstehe der Eindruck, in Hellersdorf und Marzahn gebe es hungernde Kinder. Das klinge nach Elend und Verwahrlosung und das könne man gar nicht gebrauchen, im Kampf gegen den massiven Leerstand von Wohnungen. Wer wolle schon in so einen Bezirk ziehen? Kurzum: Die Arche verpasse dem Bezirk ein elendes Ansehen. Eine blamable Vorstellung der Bezirksverordneten. Sie sind es, die dabei wirklich elend aussehen.

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