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Berlin: Eltern mit der Kettensäge zerstückelt 28-Jähriger wegen Mordes vor Gericht

Rathenow/Potsdam - Ein 28-jähriger Mann aus Rathenow (Havelland) steht ab dem heutigen Dienstag vor dem Landgericht Potsdam wegen Mordes an seinen Eltern. Im Juni 2009 soll er laut Anklage erst seinen 67-jährigen Vater mit einem Messer erstochen und dann – um die Tat zu vertuschen – seine 60 Jahre alte Mutter mit einem Hammer erschlagen haben.

Rathenow/Potsdam - Ein 28-jähriger Mann aus Rathenow (Havelland) steht ab dem heutigen Dienstag vor dem Landgericht Potsdam wegen Mordes an seinen Eltern. Im Juni 2009 soll er laut Anklage erst seinen 67-jährigen Vater mit einem Messer erstochen und dann – um die Tat zu vertuschen – seine 60 Jahre alte Mutter mit einem Hammer erschlagen haben. Anschließend soll der frühere Jurastudent die Leichen im eigens mit Plastikfolie ausgekleideten Keller des Familienhauses mit einer Kettensäge zerstückelt und die Körperteile über Wochen in Fässern in einem Schuppen versteckt haben.

Erst einen Monat nach dem Doppelmord machte die Polizei den grausigen Fund. Besorgte Nachbarn hatten die Beamten alarmiert, weil die Eltern lange Zeit nicht daheim anzutreffen waren – und weil sie den 28-Jährigen in Schürzen und Gummistiefeln im heimischen Garten umhergehen sahen. Daraufhin hatte die Polizei das gesamte Grundstück der Eltern durchsucht.

Für den Prozess hat die Staatsanwaltschaft 19 Zeugen benannt, neben Polizisten auch Personen aus dem privaten Umfeld und Sachverständige. Darunter einen Psychiater, der nach Angaben des Gerichts in einer vorläufigen Einschätzung den Angeklagten zur Tatzeit für voll schuldfähig hält. Bereits am ersten Prozesstag sollen drei Zeugen gehört werden, um die Hintergründe der Tat aufzuklären. Dabei handelt es sich um die Polizeigeamten, die als erste am Fundort der Leichen gewesen seien. Sechs Prozesstage hat die 1. Große Strafkammer für die Verhandlung angesetzt. Das Urteil soll dem bisherigen Zeitplan zufolge am 17. Februar verkündet werden.

Hinter dem Fall steckt eine Familientragödie. Der 28-Jährige lebte noch bei seinen Eltern. In der Nachbarschaft galt er als intelligenter Eigenbrötler, war körperlich eingeschränkt und wurde von seinen ehrgeizigen Eltern offenbar jahrelang abgeschirmt. Weil er entgegen dem Wunsch der Eltern sein Jurastudium in Potsdam abgebrochen hatte, um eine andere Ausbildung aufzunehmen, warfen ihm die Eltern offenbar berufliches Versagen vor. Wochenlang gab es darüber nach Erkenntnissen der Ermittler Streit, der laut Anklage am 9. Juni eskalierte. axf

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