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Berlin: Eltern verurteilt

Bewährungsstrafe, weil sie mit Kindern im Müll lebten

Ein Ehepaar aus Hohenschönhausen, das mit seinen drei kleinen Kindern in einer völlig verwahrlosten Wohnung gelebt haben soll, ist gestern der Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht schuldig gesprochen worden. Gegen die 25-jährige Mutter erging eine Bewährungsstrafe von vier Monaten, gegen den 28-jährigen Vater eine Bewährungsstrafe von sieben Monaten. „Zumindest für die Kinder war das Verfahren ein Glücksfall", sagte die Richterin. Inzwischen hätten die Eltern Unterstützung durch eine Familienhelferin angenommen.

Polizisten stießen im Oktober 2006 auf das Chaos: Schmutz und Müll, Schnaps in Reichweite der Kinder, die Hinterlassenschaften von drei Hunden auch im Kinderzimmer. Weiteres belegten gefundene Fotos: Auf einem Bild nuckelt ein zweijähriger Junge an einer Alkopop-Flasche, ein anderes zeigt ihn mit einer glimmenden Zigarette im Mund.

Hunde-Fäkalien in der Wohnung waren laut Gericht kein Einzelfall. Durch derartige Zustände seien Kinder gefährdet. Auch die Fotos würden Szenen grober Pflichtverletzungen dokumentieren. Der Vater hatte das Zigaretten-Bild als einen „Spaß" bezeichnet. In der Flasche war nach seinen Angaben Wasser. Die Verteidiger hatten Freisprüche beantragt. K. G.

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