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Berlin: Elternaktion gegen Stundenausfall an der Kurt-Tucholsky-Grundschule

"In einigen Klassen ist es ein Wunder, dass überhaupt noch Unterricht stattfindet." Mit diesen Worten schildert die Gesamtelternvertretung die Lage an der Kurt-Tucholsky-Grundschule in Tiergarten.

"In einigen Klassen ist es ein Wunder, dass überhaupt noch Unterricht stattfindet." Mit diesen Worten schildert die Gesamtelternvertretung die Lage an der Kurt-Tucholsky-Grundschule in Tiergarten. Um auf die "katastrophale Unterrichtssituation an unserer Schule" aufmerksam zu machen, hat die Vertretung aller Eltern zu einem "Schulboykott" am 8. und 9. Dezember aufgerufen. An diesen Tagen "blockieren die Eltern die Schule und fordern den Senat auf, genügend Lehrer einzustellen". Alle Betroffenen sollen von acht bis 12.30 Uhr vor der Schule "aktiv für die Rechte ihrer Kinder" eintreten, heißt es in dem Aufruf.

Nach Auskunft von Carola Freudenberg, Vorstandsmitglied der Gesamtelternvertretung, ist seit Beginn des Schuljahres 1999 / 2000 ein Unterrichtsausfall von über 20 Prozent zu beklagen. In einigen Klassen musste der Stundenplan sogar auf nur zwei Stunden pro Tag gekürzt werden, teilte Frau Freudenberg weiter mit. "Förderunterricht und Teilungsstunden sowie Integrationsstunden konnten fast gar nicht mehr erteilt werden." Dies stehe jedoch in krassem Widerspruch zu den Beschlüssen der Innenstadtkonferenz, wonach dem Bezirk Tiergarten ein erhöhter Förderungsbedarf zugebilligt wurde. "Grund der Misere" an der Kurt-Tucholsky-Grundschule sei der krankheitsbegingte, dauerhafte Ausfall von vier Lehrkräften mit voller Stundenzahl sowie "seit Schuljahresbeginn unbesetzte Stellen". Durch zusätzliche Krankheitsfälle im Kollegium seien in letzter Zeit teilweise mehr als 25 Prozent der Lehrkräfte zu vertreten gewesen, teilte die Elternvertreterin weiter mit. "Eine Aufgabe, bei der auch die beste Schulleitung kapitulieren muss."

Um zu erreichen, dass die im Rahmenplan vorgesehenen Unterrichtsinhalte den Kindern auch vermittelt werden können und der Übergang auch auf qualitativ hochwertige Oberschulen gewährleistet werden kann, soll jetzt der drastische Protest stattfinden. Bei der Schulverwaltung war bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe keine Stellungnahme zu der Personalsituation und einem Boykott zu erhalten.

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