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Berlin: ENGLAND Alles für den Zusammenhalt im Kiez

Bei der Frage nach Gebeten verschiedener Religionen in Schulen kommt die Sprecherin des Londoner Bildungsministeriums zuallererst mit einem Schlagwort, das auf der Insel überall zu hören ist: „community cohesion“. Der schwer ins Deutsche zu übersetzende Begriff benennt den Wunsch, den Zusammenhalt in den größtenteils multikulturellen Gemeinden, Kiezen und Nachbarschaften der englischen Großstädte zu stärken.

Von Markus Hesselmann

Bei der Frage nach Gebeten verschiedener Religionen in Schulen kommt die Sprecherin des Londoner Bildungsministeriums zuallererst mit einem Schlagwort, das auf der Insel überall zu hören ist: „community cohesion“. Der schwer ins Deutsche zu übersetzende Begriff benennt den Wunsch, den Zusammenhalt in den größtenteils multikulturellen Gemeinden, Kiezen und Nachbarschaften der englischen Großstädte zu stärken. Das heißt auch, dass auf die Bedürfnisse der nichtchristlichen Religionen Rücksicht zu nehmen ist. Es liege dann in der Verantwortung der Schulen selbst, diese Vorgabe umzusetzen, sagt die Ministeriumssprecherin. Auf Eigenverantwortung der Kollegien werde großer Wert gelegt. Ein Gebetsraum für Muslime würde in einer Londoner Schule jedenfalls niemanden irritieren.

Wem das nicht genug ist und wer gesteigerten Wert auf die religiös-korrekte Erziehung seiner Kinder legt, kann sie auf eine der vielen konfessionsgebundenen Privatschulen schicken. Dazu gehören auch mehr als hundert muslimische Schulen in England, deren Zahl stetig steigt. Wie andere Privatschulen werden auch sie von einer staatlichen Aufsichtsbehörde kontrolliert, um die Qualität des Unterrichts und die Anerkennung von Abschlussprüfungen sicherzustellen. Markus Hesselmann, London

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