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Im Sperrkreis in Oranienburg wohnen 5200 Menschen.

© Fredrik von Erichsen/dpa

Entschärfung einer Weltkriegsbombe: Oranienburg weitet Sperrkreis aus

Es ist der 209 Blindgänger, der in der Region seit Oktober 1991 entschärft wird. Mehrere Zugverbindungen sind wegen der Entschärfung eingeschränkt.

Wegen der Entschärfung einer 500 Kilogramm schweren Weltkriegsbombe am Donnerstag hat die Stadt Oranienburg den Sperrkreis rund um den Blindgänger bereits am Mittwoch vergrößert. Nachdem die Bombe im Uferbereich des Treidelweges freigelegt wurde, hat die Stadt den bereits eingerichteten Sperrkreis nach Empfehlung des Kampfmittelbeseitigungsdienstes von 70 auf 100 Meter um den Fundort herum ausgeweitet, wie die Stadt mitteilte.

Damit wurde die Lehnitzbrücke ab sofort für den Verkehr gesperrt, sagte Stadtsprecher Gilbert Collé. Betroffen seien außerdem die Lehnitzstraße zwischen altem Bahndamm und Wassersportzentrum, sowie mehrere bewohnte und unbewohnte Grundstücke.

Die amerikanische Weltkriegsbombe mit chemischem Langzeitzünder soll am Donnerstag vor Ort entschärft werden. Von 8 Uhr an soll dann ein Sperrkreis von rund 1000 Metern um die Bombe herum eingerichtet werden. In diesem seien rund 5200 Menschen gemeldet.

Kitas und Grundschulen betroffen

Auch vier Kitas, ein Hort, eine Grundschule, ein Seniorenheim und das Medizinische Versorgungszentrum befinden sich im gesperrten Gebiet. Da der S-Bahnhof Lehnitz ebenfalls im Sperrbereich liegt, soll der Nahverkehr von 8 Uhr an eingestellt werden. Der Fernverkehr fährt voraussichtlich noch bis 10 Uhr durch. Ein Schienenersatzverkehr soll zwischen Birkenwerder und Oranienburg eingerichtet werden.

Hier ein Überblick, was in Oranienburg am Donnerstag passiert

  • Ab 8 Uhr morgens wird die Strecke der S-Bahnlinie 1 zwischen Oranienburg und Birkenwerder gesperrt. Es besteht Ersatzverkehr mit Bussen. Der Haltepunkt Lehnitz kann nicht angefahren werden, da er sich im Sperrgebiet befindet.
  • Ab 10 Uhr wird der Streckenabschnitt Oranienburg-Birkenwerder auch für den Fern- und Regionalverkehr gesperrt.
  • Die Züge der RE5 in Richtung Norden (Rostock/Stralsund) beginnen und enden in Oranienburg. Hier besteht Ersatzverkehr nach Birkenwerder.
  • Züge der RE5 aus Richtung Süden (Elsterwerda/Wünsdorf-Waldstadt) beginnen und enden in Berlin-Gesundbrunnen. Passagiere können die S1 nach Birkenwerder und von dort den Ersatzverkehr nach Oranienburg nutzen.
  • Züge der Linie RB20 (Oranienburg - Hennigsdorf - Potsdam) starten und enden in Birkenwerder. Auch hier besteht Ersatzverkehr-Anschluss nach Oranienburg.
  • Regionalzüge aus und in Richtung Löwenberg (Mark) können weiterhin in Oranienburg halten.

Die Stadt rechnet damit, dass der Sperrkreis am Nachmittag wieder aufgehoben werden kann. Die Aufhebung soll per Sirenensignal mitgeteilt werden. Solange darf sich niemand darin aufhalten. Anlaufstellen für Betroffene sind das Regine-Hildebrandt-Haus in der Sachsenhausener Straße sowie das Bürgerzentrum in der Albert-Buchmann-Straße. Halten sich Unbefugte im Sperrbereich auf, kann ein Verfahren wegen Ordnungswidrigkeit drohen.

Es ist die 209. Bombe in Oranienburg seit der ersten Zählung am 23. Oktober 1991. Im Uferbereich des Treidelweges wurden zuletzt zwei Bomben gefunden, die die Sprengmeister entschärfen konnten. Zuletzt war nach Angaben der Stadt eine Bombe im Wald zwischen Gewerbepark Nord und Klinkerhafen gesprengt worden. (dpa)

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