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Entwicklungsgebiet am Hauptbahnhof: Europacity wird gebaut - vor fünf Jahren

Vor fünf Jahren beschloss der Senat den Bebauungsplan für die „Europacity“ – nördlich von Hauptbahnhof und Invalidenstraße. Was Ralf Schönball darüber schrieb.

Der Weg ist frei für eines der größten „Entwicklungsgebiete“ Berlins: Der Bebauungsplan für die „Europacity“ – nördlich von Hauptbahnhof und Invalidenstraße – wurde gestern vom Senat beschlossen. Gewaltige 3,35 Hektar ist das Gebiet groß. Die mit dem Beschluss nun vorliegende Planungssicherheit könnte das ohnehin schon große Interesse von Investoren an dieser zentralen Lage weiter stärken. Das glaubt jedenfalls die Senatorin für Stadtentwicklung Ingeborg Junge-Reyer, die am Dienstag nach der Senatssitzung sagte: „Die Europacity ist ein Standort für hochwertiges Wohnen und Arbeiten. Ich bin überzeugt: In unmittelbarer Nähe zu Regierungsviertel und Hauptbahnhof entsteht ein herausragendes Berliner Quartier, das Investoren anziehen wird.“

Der Entwurf für den Bebauungsplan umfasst den Bereich Minna-Cauer-Straße, die an die Invalidenstraße grenzt, und rund 200 Meter der nördlich anschließenden Heidestraße. Bisher ist die Heidestraße, die die Ortsteile Tiergarten und Wedding miteinander verbindet, stark befahren. Östlich und westlich der vierspurigen Verbindung haben sich Bahn- und Hafenanlagen sowie Speditionen und andere Unternehmen niedergelassen. Doch die gute Lage hatte die Senatsverwaltung bereits vor zwei Jahren zu Planspielen veranlasst. Demnach könnten die gewerblichen Nutzungen verlagert und entlang des Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal eine Siedlung mit vielen Grünanlagen, Brücken und Fußgängerwegen angelegt werden.

Der Zeitpunkt für den Startschuss zur Entwicklung des ersten, südlichen Abschnittes der Heidestraße könnte kaum besser sein. Am Hauptbahnhof entstehen gegenwärtig zwei Neubauten: Der „Total-Tower“, in dem die Deutschlandzentrale des französischen Ölmultis ihren Sitz haben wird. Außerdem wächst dort gerade ein neues Hotel mit direktem Anschluss an den Hauptbahnhof in den Himmel. Längst etabliert ist das Kunstquartier“ an der Invalidenstraße, dessen Keimzelle der Hamburger Bahnhof bildet.

Dass Wohnungen in dieser Lage Abnehmer finden, gilt in der Branche als ausgemacht: Mitte und Prenzlauer Berg sind nur wenige Fahrradminuten entfernt. Und auch das westliche Zentrum Berlins ist nicht weit weg. Laut Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer soll das Gebiet ein „eigenes städtebauliches Erscheinungsbild“ erhalten und „einen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung leisten“. Ob den Entwicklern einzelner Grundstücke Vorgaben gemacht werden, indem Solarpaneele auf den Dächern oder andere „Ökotechnik“ Pflicht werden, ist gegenwärtig noch unklar. Die Planer versprechen ferner „ein fußgängerfreundliches Straßen- und Wegenetz sowie attraktive öffentliche Plätze und Freiflächen, die das Gebiet mit den umliegenden Stadträumen verbinden“. Auf den Entwürfen für den Masterplan, auf dessen Grundlage der Bebauungsplan erstellt wurde, sind die Wohnblöcke von Grünanlagen durchsetzt oder aber mit Innenhöfen versehen.

Der Beitrag erscheint in unserer Rubrik "Vor fünf Jahren".

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