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Berlin: Er ist ein Star, holt ihn hier raus

Sein Ausstieg bei „DSDS“ machte Max Buskohl berühmt. Jetzt sang er im SO 36

Schon wieder ein Wettbewerb, bei dem Max Buskohl nicht mitmacht. Diesmal, weil die anderen Bands sonst keine Chance haben würden. Also singt er außer Konkurrenz.

Es ist sein erster Auftritt nach „Deutschland sucht den Superstar“, der Casting-Show auf RTL. Am Sonnabend steht Buskohl mit seiner Band Empty Trash auf der Bühne des Kreuzberger Clubs SO 36, im Rahmen des Bandwettbewerbs „Emergenza Musikfestival“. Den werden am Ende die Rocker Tonträger gewinnen, aber das ist eigentlich egal. Die meisten Anhänger hat Buskohl.

Manchen Rockfan mit Lederjacke und Zopf sieht man leicht verloren und umzingelt von jungen Mädchen in bunten Chucks und Röhrenjeans. „Klar bin ich wegen Charlie Crawford da“, sagt Melanie, eine 16-jährige Schülerin aus Wilmersdorf. Spielt er mit seiner Band, nennt sich Max Buskohl nämlich Charlie Crawford. „Ich weiß auch, dass das jetzt ziemlich hart wird“, sagt Melanie und kämpft sich im nächsten Moment vor zur Bühne.

Hart wird es dann auch, Empty Trash ist Rock mit Punk-Attitüde. Die Band klingt ein bisschen wie die Strokes, nur härter und ohne die Erfahrung. Sein Publikum hat Charlie Crawford voll im Griff, auf sein Kommando machen sie sogar „Sitz“, um im nächsten Moment „alle auf einmal“ wieder hochzuspringen. Überhaupt staunt man über die souverän starke Stimme des Sängers, der erst 18 ist. Dadurch stiehlt er aber auch seiner Band komplett die Show. Die rotzige, schnoddrig freche Art der 17-Jährigen ist zwar sympathisch, doch der Sound kommt zu brachial daher. Da kann auch eine Stimme mit großem Potenzial irgendwann nur noch röhren.

„Ein bisschen mehr Indie täte denen gut“, sagt Jan, Musikproduzent aus Karlshorst. „Und mehr so Smashing Pumpkins“, wünscht sich Sophie, eine Studentin aus Mitte. Crawford hätte die Stimme dafür, die Band aber noch nicht das Können. Es fehlen eingängige Songs, die hängen bleiben, an deren Melodie man sich erinnert. Den jungen Fans aber ist das egal, nicht wenige schreien sogar die Texte mit, dank des Internetportals MySpace hat Empty Trash bereits viele Freunde. Eine knappe Stunde spielt die Band, dann kommt eine Ansage: „Alle, die noch nicht 16 Jahre alt sind, müssen nun leider nach Hause.“ Plötzlich wird es ganz schön leer.

Yoko Rückerl

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