zum Hauptinhalt

Berlin: Erdbeeren im Spiegelsaal - Charlottenburger Schloss wird für Galadinner vorbereitet

Rein in die Schlappen - raus aus den Schlappen. Drei Tage vor dem großen Galadinner der Staatschefs im Schloss Charlottenburg laufen die Führungen durch die Gemächer Sophie Charlottes von Preußen wie eh und je.

Rein in die Schlappen - raus aus den Schlappen. Drei Tage vor dem großen Galadinner der Staatschefs im Schloss Charlottenburg laufen die Führungen durch die Gemächer Sophie Charlottes von Preußen wie eh und je. Außer Polizeigitter am Spandauer Damm und einem Parkverbotsschild (ab 2.6.) kündet noch nichts von den hochkarätigen Gästen. Die Vorbereitungen sollen heute und morgen bei laufendem Betrieb stattfinden, sagt die Ticketverkäuferin.

Es werden Teppiche verlegt, um das Parkett zu schonen. In Blau sollen sie gehalten sein. Für Telefone, Mikrofone, Kameras und Computer müssen etliche Leitungen gezogen werden. Erst am Freitag bleibt das Schloss ganztägig geschlossen. Der Garten wird ab 15 Uhr abgeriegelt, wie Dirk Ueberhorst, bei der Schlösserstiftung für Sicherheit zuständig, dem Tagesspiegel sagte.

Für den Empfang werden mehrere Räume des Schlosses genutzt. Das Dinner findet im prächtigen, neobarock ausgeschmückten Spiegelsaal im ersten Stock statt. Von dort aus hat man einen hervorragenden Garten-Rundblick. Gerechnet wird mit 30 Gästen.

Für die 70 Wissenschaftler gibt es in der Eichengalerie im Erdgeschoss einen Stehempfang. Der holzgetäfelte Saal wurde schon im 18. Jahrhundert für Festlichkeiten genutzt. Hier betrachten sich die Gäste nicht selbst, sondern blicken auf die Dekolletés preußischer Herrscherinnen. Aus konservatorischen Gründen darf der Saal nur fünfmal im Jahr für Empfänge "höchster protokollarischer Gäste" genutzt werden.

Das Catering übernimmt Küchenchef Franz Raneburger von der Remise im Schloss Glienicke. Und damit kommen wir zum wichtigsten Punkt: dem Menü. Es gibt Kanichenrücken, gefüllt mit Trüffeln und Gänseleber, garniert mit Kräutern und Salaten. Danach kommt Steinbutt auf die KPM-Teller, angerichtet auf geschmolzenen Tomaten, mit Risotto. Als Hauptgericht folgt Kalbsfilet mit Brandenburger Spargel und Morcheln. Als Nachtisch: Gries- und Kirschknödel mit Erdbeeren aus Werder und Vanilleeis. Dazu werden eine Riesling-Spätlese und ein Spätburgunder gereicht. Deutsche Küche war ausdrücklich gewünscht, sagt Raneburger. Keine Extravaganzen. Sollte ein Vegetarier dabei sein, hält er einen Steinpilzstrudel bereit. 60 Mann hat er im Einsatz. Schwierigkeiten bereitet die Küche. Die ist im Keller im Ostflügel - Laufzeit durch das halbe Schloss: zwei Minuten. Für Gourmets eine Ewigkeit.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false