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Berlin: Erdgas wird teurer

Die Gasag will ihre Preise im Herbst erhöhen In fast jedem zweiten Haus steigen die Heizkosten

Im Vergleich zu den stark gestiegenen Heizöl oder Strompreisen blieben die Kosten für Erdgas in den vergangenen Monaten überraschend stabil – doch jetzt wird es vermutlich ebenfalls teurer: „Wir überlegen, vom Herbst an die Preise etwas anzuheben“, sagte gestern der Sprecher der Berliner Gaswerke AG (Gasag) Klaus Haschker. Der Grund: Ab 1. Oktober wollen die großen Gaslieferanten des Unternehmens wie Ruhrgas oder Gaz de France rund acht Prozent mehr für ihre Ware berechnen. Diesen Anstieg müsse man „zumindest teilweise“ an die Berliner Verbraucher weitergeben, so Haschker. Umfang und Termin der Preiserhöhung seien aber noch gänzlich unklar.

Der Gaspreis ist seit Jahrzehnten international an den Ölpreis gekoppelt. Da Heizöl und Benzin seit Jahresbeginn erheblich teurer wurden, wirkt sich dies nun auch beim Erdgas aus. Im bundesweiten Vergleich schneiden die Berliner Gasbezieher aber selbst nach einer möglichen Preiserhöhung noch recht günstig ab. Denn das Preisniveau an der Spree liegt fünf Prozent unter dem Durchschnitt. Dies verdanken die Verbraucher den erheblichen Rationalisierungen der Gasag in den vergangenen Jahren.

Im gleichen Zeitraum stieg das Interesse an Erdgas in der Hauptstadt stark an. So entscheiden sich laut Gasag inzwischen rund 90 Prozent aller privaten Berliner Bauherren für eine Gasheizung. Insgesamt haben zur Zeit 44 Prozent aller Gebäude in Berlin eine Gasheizung, rund 20 Prozent beziehen Fernwärme, 27,7 Prozent Heizöl und 6,4 Prozent Strom. Dass Heizöl noch immer in jedem dritten Gebäude zum Einsatz kommt, ist eine Berliner Besonderheit. Denn bundesweit beträgt der Heizöl-Anteil nach den jüngsten Statistiken nur noch etwa fünf Prozent.

Für die Gasag ist das eine Herausforderung. Ihr Sprecher Klaus Haschker wirbt mit dem Argument geringerer Kosten: Eine Erdgasheizung sei in der Gesamtkostenbilanz einschließlich Investitionen und Wartung um zehn Prozent günstiger als Heizöl oder gar Strom, rechnet er vor. „Außerdem ist Gas bedienungsfreundlicher und sauberer.“

Tausende potenzielle Kunden will die Gasag in den kommenden Jahren noch gewinnen. Die angekündigte Preiserhöhung empfindet Haschker dabei nicht als störend. Sie werde gewiss „moderat“ ausfallen. CS

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