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Berlin: Erhöhte Pult-Frequenz

Heute ist wieder Clubnacht. Mit dabei: DJane Zoe

Plötzlich hatte sich das kleine Faible zu einer großen Sache ausgewachsen. Das mit dem Plattenauflegen habe sich „einfach so“ entwickelt, sagt DJane Zoe, wenn man sie nach ihrem Werdegang fragt. So ganz ohne großes Zutun. Ein bisschen scheint dabei Verwunderung mit durchzuklingen, dass sie nun zu den festen Größen des Berliner Nachtlebens gehört. Auch bei der heutigen 8. Berliner Clubnacht ist sie dabei, legt im Geburtstagsklub auf. Dabei hatte eigentlich alles aus einem Spaß heraus angefangen.

Von ihren nächtlichen Streifzügen kannte die leidenschaftliche Clubgängerin etliche Plattenaufleger, denen sie beim Mixen oft stundenlang begeistert und fasziniert über die Schulter schaute, bis irgendwann im Jahr 2001 der Punkt kam, an dem sich die attraktive Blondine sagte: „Das muss ich selber mal probieren.“ Die Phase des Probierens dauerte ein knappes halbes Jahr, dann folgte der erste große Auftritt vor Publikum: Im „Reingold“, einer Cocktailbar, verzückte sie die Gäste mit ihrer lässigen Mischung aus House, Techno, Disco und Elektro.

„Das erste Mal vor Publikum aufzulegen, war aufregend. Ich war sehr gespannt, wie mein Musikgeschmack und meine Musikauswahl ankommen.“ Offenbar äußerst gut, denn nach dem ersten Gig ging plötzlich alles sehr schnell: Partymacher Bob Young wurde auf die gebürtige Freiburgerin aufmerksam und verschaffte ihr weitere Auftritte. Seither legt Zoe nicht nur im GMF regelmäßig auf, sondern gastiert auch immer wieder im Kinzo, Watergate oder Sage Club. Probleme, sich in der vornehmlich männlich dominierten DJ-Szene gegen ihre Kollegen vom starken Geschlecht durchzusetzen, hat Zoe nicht. „Was zählt, ist die Musik und das Feedback des Publikums. Da ist es dann egal, ob ein Mann oder eine Frau hinter dem Discjockey-Pult steht“, sagt die Kreuzbergerin, die zwar ihren bürgerlichen Namen, aber nicht ihr Alter – 30 Jahre – für sich behält

Für das Label „Mädchenmusik“ nahm Zoe vor drei Jahren mit den DJs und Produzenten Zodiac und Silverspin ihre erste Platte „Oh Superman“ auf. Gern würde sie wieder ins Studio gehen, sagt sie. Doch die vielen anstehenden Verpflichtungen machen es ihr derzeit unmöglich. Gerade erst hat Zoe im Kinzo-Club am Alex aufgelegt, heute ist sie eben wegen der Clubnacht unterwegs, und dann steht bald der Christopher Street Day bevor, „mein persönliches Highlight in Sachen Auflegen“. Und dann ist da auch noch das Taschenlabel „In July“, das die studierte Kommunikationsdesignerin mit zwei Freundinnen betreibt. In einem Atelier in der Manteuffelstraße designt sie schicke Taschen.

Zoes Erfolgsgeheimnis? „Ich folge immer meiner Intuition. Der Rest kommt dann von selbst.“ Klingt einfach. hey

DJane Zoe heute live bei Nina Queers „Irrenhouse“-Party im Geburtstagsklub (Am Friedrichshain 33, Start 23 Uhr).

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