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Berlin: Erinnerung an den großen –thes

Er starb plötzlich und unerwartet, nicht lange vor seinem 75. Geburtstag.

Er starb plötzlich und unerwartet, nicht lange vor seinem 75. Geburtstag. Zehn Jahre ist das heute her, und trotzdem ist Günter Matthes in der Redaktion und bei den Lesern des Tagesspiegels unvergessen. Er war eine Legende, hat die Zeitung seit 1952 als Chef des Berlin-Teils, seit 1984 außerdem als Mitglied der Redaktionsleitung entscheidend mitgeprägt. Vor allem seine tägliche Kolumne „Am Rande bemerkt“ galt über Jahrzehnte als Kult und für die Meinungsführer der Stadt als absoluter Muss-Lesestoff.

Günter Matthes stand aber auch für den großen Brückenschlag von der Gründergeneration dieser Zeitung, die als erste nach dem Krieg 1945 in deutscher Regie gemacht wurde, zum Aufbruch in ein neues Land nach der Wiedervereinigung. Obwohl er sich 1990 im Alter von 70 Jahren aus dem eigentlichen Redaktionsalltag verabschiedet hatte, blieb er der Zeitung unter anderem mit seiner allsonntäglichen Kolumne „Von Tag zu Tag“ bis zum Schluss verbunden.

„Sein kritisches Wort war meinungsbildend in der Stadt“, sagte der damalige Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen anlässlich des Todes von „–thes“ und fuhr fort: „Leicht gemacht hat er es niemandem, sich selbst am allerwenigsten. Günter Matthes war einer, der immer wieder Maßstäbe setzte, der den Dingen wahrhaft auf den Grund zu gehen vermochte.“ Dafür schätzten und liebten ihn die Leser. Ausgleich zum Zeitungsstress fand er in seiner Familie und beim Schwimmen, das war immer sein geliebtes Hobby, und er konnte es bis zum Schluss beibehalten. Bi

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