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Berlin: Erinnerungen aus Amerika SCHÜLER ERFORSCHEN DEN AUFSTAND

Demonstrant Heinz Karl Hoffmann lebt heute auf Long Island

Der amerikanische Akzent ist verwirrend: Der Mann, der im Charlottenburger SchillerGymnasiums vom 17. Juni 1953 erzählt, soll am Aufstand teilgenommen haben? Doch kein Zweifel: Heinz Karl Hoffmann war Malermeister in Oberschöneweide als der Aufstand begann. Seit 46 Jahren lebt er allerdings schon auf Long Island und ist zur 50-Jahr-Feier nach Berlin gereist.

Für Hoffmann war 1953 klar: „Wir müssen alle marschieren!“ Denn: „Wir hatten zum ersten Mal die Möglichkeit zu sagen, was wir dachten, was wir fühlten.“ Die Zehntklässler hören aufmerksam zu, während der 83-Jährige spricht. Sie haben zwar den 17. Juni im Unterricht behandelt und sich für den Schülerwettbewerb mit verschiedenen Aspekten des Aufstandes befasst, aber das hier ist „viel interessanter als Geschichtsbücher“.

Hoffmann sagt, er habe demonstriert, bis die Panzer kamen. Dabei wurde er beobachtet. Seine Frau belauschte beim Einkaufen zufällig ein Gespräch über ihn. Das ist die Stasi, war sich Hoffmann sicher. Noch in der nächsten Stunde floh er nach West-Berlin Zwei Wochen später folgen ihm seine Frau und seine Kinder. Vier Jahre später wandert die Familie nach Amerika aus. Und doch sind die Erinnerungen noch deutlich. Hoffmann freut sich, dass er sein Wissen weitergeben kann. „Das wollte ich schon lange tun. Wir dürfen den 17. Juni nicht vergessen.“cof

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