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Straßenlaternen in Berlin.

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Erleuchtung Berlins: Gaslicht adieu – Umrüstung auf Strom bis 2016

Das warme, gelbliche Gaslicht ist typisch für Berlin. Dass es durch elektrisches Licht ersetzt werden soll, betrübt viele Berliner. Doch der Senat hält an dem Plan fest. Die Umsetzung hat begonnen - die Lampe Jessica löst die alten Gasreihenleuchten ab.

Die Umrüstung der Berliner Gasleuchten auf stromsparende Elektromodelle ist in vollem Gang – und soll auch durchgezogen werden. Das bekräftigte der Senat in seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. 8400 neue Leuchtenköpfe seien geliefert worden, die jetzt mit Kompaktleuchtstofflampen ausgestattet würden. Fördermittel des Bundes, die es für eine Umstellung auf LED-Beleuchtung gegeben hätte, habe Berlin nicht in Anspruch genommen, da der Auftrag zur Beschaffung der Leuchtenköpfe zum Förderzeitpunkt schon erteilt war. Es laufe aber ein Antrag auf Förderung zur Umrüstung von 700 Gasaufsatzleuchten auf LED.

Die Umstellung hatte heftige Diskussionen ausgelöst. Für die neue Laterne, Typ Jessica, spricht zwar die Vernunft, doch bei vielen nicht das Gefühl. Die alten Gasleuchten mit ihrem warmen Licht sind aber laut Senat wahre Energieschleudern. 8000 Gasreihenleuchten verbrauchten 48,7 Gigawattstunden Energie pro Jahr; elektrisch betriebene Leuchten in gleicher Zeit nur 1,4 Gigawattstunden. Allein die Gasglühbirnen kosteten jedes Jahr 1,2 Millionen Euro; nur ein einziger Hersteller weltweit produziere sie – in Indien. Die Umrüstung soll den CO2-Ausstoß um jährlich 9200 Tonnen senken.

Im September waren von 8400 Gasreihenleuchten noch 7500 in Betrieb, wie aus einer anderen Anfrage hervorgeht. Bis 2016 sollen alle ersetzt sein, mit Ausnahme von 230 Stück, die in städtebaulich relevanten Gegenden, meist mit Bezug zum Denkmalschutz, zu finden sind. Für die anderen 32 000 Berliner Gaslaternen, unter denen sich auch die beliebten „Schinkelleuchten“ befinden, wird langfristig die Umrüstung auf LED-Licht angestrebt. Dafür bedarf es aber erst einer neuen Ausschreibung. Der Senat ist überzeugt, der Laie werde den Unterschied im Licht nicht bemerken.

Fatina Keilani

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