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Berlin: Eröffnung der WM 2006: Tausende Tänzer gesucht Ab 1. Juli können sich 7000 Fans bewerben

Die Kulisse im Olympiastadion war eher bescheiden. Ein paar Tagesbesucher hockten auf den grauen Sitzschalen, als plötzlich 20 Kinder kreischend auf den Fußballplatz rannten.

Die Kulisse im Olympiastadion war eher bescheiden. Ein paar Tagesbesucher hockten auf den grauen Sitzschalen, als plötzlich 20 Kinder kreischend auf den Fußballplatz rannten. „Sei dabei!“, riefen sie in die Fernsehkameras und stemmten einen großen Fußball in die Luft. Darüber wehte die blaue Fahne des Fußballweltverbandes, der Fifa – da kam nur bedingt Stimmung auf in der WM-Arena.

In knapp einem Jahr wird das Bild spektakulärer sein. Wenn am 8. Juni 2006 die Fußball-WM mit einer Eröffnungsfeier im Berliner Olympiastadion beginnt, sollen 7000 Menschen aus der Region auf dem Rasen tanzen, trommeln und turnen. „Das Gelingen der Feier wird nicht nur abhängig sein von Profis und hochkomplizierter Technik“, sagte André Heller, der WM-Kulturchef, „ausschlaggebend für den Erfolg sind die vielen Laiendarsteller und Freiwilligen.“

In zwei Wochen, ab 1. Juli, kann man sich auf der Internetseite der Fifa bewerben, um vor 75 000 Zuschauern an der Choreographie von Doug Jack (siehe Kasten unten) teilzunehmen. Die Show beginnt um 22 Uhr und wird live nicht nur von ARD und ZDF übertragen, sondern weltweit. Wie berichtet, wird der ehemalige Genesis-Sänger Peter Gabriel die musikalische Leitung übernehmen. Auch Künstler wie Brian Eno und der bekannte Bühnenbildner Marc Fisher arbeiten mit an der WM-Eröffnungsparty.

Voraussetzung für die Teilnahme an der Choreographie: ein gewisses Körpergefühl. Tänzer sollten Erfahrung etwa im klassischen Ballett oder Breakdance haben, Musiker mit Trommeln so vertraut sein, dass sie vor Millionen Fernsehzuschauern nicht aus dem Takt geraten. Gesucht werden auch Jongleure, Luftakrobaten oder Feuerspucker. Die Bewerber sollten aus der Region kommen, die Veranstalter planen bis zur WM nämlich bis zu 20 Proben. Übungen werden im Poststadion oder Jahnsportpark stattfinden, damit die Künstler einen Eindruck von der Architektur bekommen.

Tickets für die „2006 Fifa Worldcup Gala Berlin“ – so der offizielle Name – sollen ab Herbst erhältlich sein. Was sie kosten, ist noch unklar. WM-Kulturchef Heller kündigte auch internationale Stars für die Show an. „Es wird kein Musikantenstadl“, sagte Heller, „wir werden auch Künstler sehen, die wir in unseren westlichen Kulturen nicht kennen.“ So könnten Popstars aus Indien auftreten oder Tänzergruppen aus Mali. Das WM-Motto heiße schließlich „die Welt zu Gast bei Freunden“, sagte Heller.

Bewerbungen ab 1. Juli im Netz:

www.fifaworldcup.com/gala

André Görke

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