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Laut dem Bericht von Peter Hess war es keine Überraschung, dass sich die Eröffnung des Flughafens noch weiter verzögert.

© Patrick Pleul/dpa

Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER: Experte warnte bereits vor vier Jahren

Bereits 2013 äußerte der Risikomanager Peter Hess Bedenken zu einer Flughafeneröffnung 2017. Seine Prognose ist eine Öffnung im Jahr 2019.

Er hat erstaunlich präzise gewarnt, schon damals. Und seit 2016 kennen auch Flughafenchef Karsten Mühlenfeld und Berlins Regierender Michael Müller (SPD) seine Analyse, dass der neue Berliner Airport nicht vor 2018 in Betrieb gehen kann. "Aber auch sie wollten es ja nicht wahrhaben, dass es mit 2017 nichts wird", sagt Peter Hess, Geschäftsführer der Firma Berotronika Systeme GmbH aus Mainz, spezialisiert auf Risikomanagement von Großprojekten. Er war 20 Jahre bei IBM, fünf Jahre bei der Computerfirma Tandem. Mit seiner eigenen Firma hat er dann seit 1969 diverse Vorhaben begleitet, "darunter militärische Großprojekte bei Bundeswehr und Nato", als anfällig für Kostenexplosionen und Verzögerungen bekannt.

Hess hält nach wie vor eine Eröffnung 2019 für realistisch

Und so nahm Hess 2013 den BER unter die Lupe, mit seinem Know-how, einem computergestützten Detailcheck von fast 8000 für eine Inbetriebnahme relevanten Fragen, mit öffentlich bekannten Informationen, aber auch Hinweisen von BER-Kennern. Sein Fazit: Bei optimistischer Annahme könne der BER frühestens am 24. März 2018 eröffnen, realistisch ("most likely") sei der 5. Februar 2019. Im Szenario "pessimistic" kam Hess auf den 17. September 2019.

Eine Grafik illustrierte in den Unterlagen, die Risikomanager Hess 2013 den BER-Verantwortlichen vorlegte, seine persönliche Prognose für die Eröffnung des BER.
Eine Grafik illustrierte in den Unterlagen, die Risikomanager Hess 2013 den BER-Verantwortlichen vorlegte, seine persönliche Prognose für die Eröffnung des BER.

© privat

Das schickte er 2013 an die BER-Verantwortlichen Hartmut Mehdorn, Horst Amann, Matthias Platzeck, Peter Ramsauer – Funkstille bis 2016, als Mühlenfelds Brief kam. Darin begründete er, warum man das Hilfsangebot nicht annehmen könne: "Da wir über ein Risikomanagement verfügen, das ... auf aktuellstem Stand ist und fortlaufend durch ausgewiesene Experten in diesem Bereich weiterentwickelt wird." Wie das funktioniert, sehe man ja, sagt Hess. An seiner Prognose, dass ein BER-Start erst im Frühjahr 2019 realistisch ist, hält er fest. Man habe am BER zwar seit 2013 Probleme gelöst, "aber es sind neue Baustellen hinzugekommen".

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