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Die neuesten Badeenten auf Loriots Grab tragen Helm in Anlehnung an den Kometen Tschury. Wieso, weshalb? Das lesen Sie hier.

© Thomas Lackmann

Erpel im Weltall: Was der Komet Tschury und Loriot gemeinsam haben

Und das soll Zufall sein? Die Landung auf dem Kometen Tschury war ausgerechnet auf den 91. Geburtstag von Loriot gefallen. Und auf dessen letzter Ruhestätte hat das zu einer sprunghaften Vermehrung von Badeenten geführt. 175 Badeenten stehen dort in Reih' und Glied.

Was bisher geschah: Vor einer Woche war das Minilabor Philae auf dem Kometen 67P/ Tschurjumow-Gerasimenko gelandet, 500 Millionen Kilometer von Berlin entfernt. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt hatte den historischen Termin – unbemerkt von allen Verschwörungstheoretikern, die so was kaum für Zufall halten würden! – exakt auf ein Spezialdatum gelegt. Die Annexion Tschurys, den seine Erforscher angesichts seiner Himmelskörperformung zärtlich „Badeente“ rufen, fiel auf Vicco von Bülows 91. Geburtstag. Dieser Komiker, wir erinnern uns, hatte der Nation 1978 mit seinem Wannen-Sketch, in dem die Herren Klöbner und Müller-Lüdenscheid um Hoheitsgewässer samt Quietscheente streiten, einen Spiegel vorgehalten. Zur Badewasseranalyse war es damals, aufgrund des Territorialkonfliktes, nicht mehr gekommen.

2013, bei der Jubiläums-Inspektion von Loriots letztem Landeplatz auf dem Friedhof Heerstraße, war uns dort bereits die Vermehrung der wild über Beet und Stein verteilten Plastikenten aufgefallen. Damals schon schien unsere Vermutung plausibel, dass der rechtmäßige Wannen-Erstnutzer Müller-Lüdenscheid sich hier vor Ort von der Cartoon-Ikone zum quakenden Grabwächter transformiert habe. Beim jüngsten Besuch, nach dem Touch Down auf der kosmischen Badeente, zeigte sich das Friedhofsgeflügel gesteigert alarmbereit. Über und unter der Grabplatte paradieren nunmehr 175 Enten, von Möpsen und Elefanten durchmischt, akkurat im Glied, erwartungsfroh see- und sonnenwärts blickend. Zwei tragen Helm: die Astro-Erpel.

Was könnte nicht alles, während da oben ein Minilabor in Winterschlaf sinkt, hier unten eskalieren – wenn beim Screening von Tschurys Entengrützeneis das Coca-Cola-Rezept gefunden würde oder die Weltherrschaftsformel. Darf Europa Moskau reizen mit der Ausbeutung einer von Russen entdeckten, russischnamigen Badeente? Geräumiger als ein Badezuber mag das All scheinen, für Territorial-Zoff ist es immer noch klein genug. Zum Glück wartet Berlins Task Force an der Heerstraße: Klöbner, übernehmen Sie!

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