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Berlin: Erste Aufgabe: Tempelhof schließen

Rainer Schwarz ist Berlins neuer Flughafenchef

Seine neue Aufgabe ist riesig, und viele Unsicherheiten sind damit verbunden. Aber so viel steht fest: Künftig wird Rainer Schwarz die drei Berliner Flughäfen und möglicherweise auch den Bau des Großflughafens in Schönefeld managen. Das hat der Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft gestern entschieden. Schwarz war bisher Geschäftsführer des Düsseldorfer Airports und folgt Dieter Johannsen-Roth nach, der 2003 zur Flughafengesellschaft kam und sie seit 2004 führte. Er führt die Geschäfte bis zum Amtsantritt seines Nachfolgers fort. Schwarz soll möglichst schnell nach Berlin kommen.

Der 48-Jährige Rainer Schwarz hat eine lange Erfahrung als Flughafen-Manager. Er arbeitete in München und als Geschäftsführer in Nürnberg und Düsseldorf. Studiert hat er an der Freien Universität Berlin. Einen solchen Fachmann habe man gesucht, sagte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), der Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafengesellschaft ist. Der neue Chef komme auf jeden Fall nach Berlin, egal, ob das Bundesverwaltungsgericht den Ausbau Schönefelds zum Großflughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) zulässt oder kippt. Schwarz sieht in Berlin die „spannendste Aufgabe“ der Branche.

Wowereit ist zuversichtlich, dass der BBI kommt. Der Aufsichtsrat stellte gestern auch die Weichen für weitere Grundstückskäufe und Planungsaufträge.

Mit der Arbeit des 67-jährigen Johannsen-Roth war man allgemein zufrieden. Wowereit suchte aber einen jüngeren Mann für die künftigen Aufgaben. Johannsen-Roth hatte es geschafft, den Betrieb in Schönefeld auf wirtschaftlichere Beine zu stellen. Unter seiner Führung war es gelungen, den Flughafen zum führenden Airport im Sektor der Billigflieger auszubauen.

Nicht vorangekommen war Johannsen-Roth allerdings bei der beabsichtigten Schließung von Tempelhof. Die gewählte Taktik war vom Oberverwaltungsgericht gekippt worden. Schwarz muss diesen Weg jetzt fortsetzen, denn der Regierende Bürgermeister will Tempelhof weiterhin so bald wie möglich schließen. Die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig zum Ausbau Schönefelds soll bis zum nächsten Sommer fallen. Schwarz kann sich dann um den Ausbau kümmern – oder um die Trümmer der Berliner Flughafenpolitik, wenn die Richter die Pläne stoppen sollten.

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