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Am Ostersonntag war der Himmel über Berlin und Brandenburg so blau wie gewohnt. So wird er auch in den nächsten Tagen wieder.

© Patrick Pleul/dpa/ZB

Erster Regen nach einem Monat: Kurze Störung am blauen Himmel

Von der Corona-Zwangspause wird das schöne Wetter im Gedächtnis bleiben. Eine Glosse über lange Erinnerungen und den kurzen Verstand zweier Berliner.

Na, auch hochgeschreckt Montagfrüh, weil’s draußen geklopft hat? Das waren Regentropfen – die ersten nach genau einem Monat, wenn man von dem verirrten Schneeschauer Ende März absieht.

Überhaupt, der Montag: Sonst das böse Erwachen nach dem Wochenende, aber diesmal seine Verlängerung und ohnehin ein neuer zeitloser Coronatag. Wo geht noch mal der Wecker an? Ups, die Batterie ist ja längst leer.

Der Start in diesen weiteren Virusschlaftag – nach Schul- und Kitakinderzählung müsste es der 28. gewesen sein – war ungewohnt. Zum ersten Mal sah das allmorgendliche Coronamurmeltier nicht seinen Schatten. Der Legende von Punxsutawney nach ist demnach eine baldige Lockerung des präventiven Stubenarrests absehbar. Aber wie das mit Legenden so ist… – Sie wissen schon.

So wie sich alle erinnern, wo sie am 11. September 2001 von den Anschlägen in den USA erfahren haben, wird die Coronazeit als Frühling mit unverschämt blauem Himmel in Erinnerung bleiben. Nicht mal Kondensstreifenkratzer. Aber die Fenster könnten mal geputzt werden.

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Der Bauernregel nach weiß der April nicht, was er will. Lange her. Jetzt will er offenbar alles austrocknen, was nicht schon in den vergangenen beiden Sommern schlappgemacht hat. Die Aussichten sind staubig und die Böden und Wälder schon wieder bedenklich ausgedörrt.

Kleine Ausflüge werden geduldet, sofern sie nicht gerade auf den Strand von Rostock-Warnemünde führen.
Kleine Ausflüge werden geduldet, sofern sie nicht gerade auf den Strand von Rostock-Warnemünde führen.

© Patrick Pleul/dpa/ZB

An manchen Stellen ist der Boden so locker, dass man mit dem SUV darin stecken bleiben kann. Zumindest, wenn die geistige Performance nicht mit dessen Potenz mithalten kann, wie es am Ostersonntag zwei Berliner Mittzwanzigern widerfuhr. Ihr – zufällig coronahimmelblau lackierter – Audi-Citypanzer blieb (trotz Einreiseverbots nach Mecklenburg-Vorpommern) so tief im Strand von Warnemünde stecken, dass „Abschlepp-Harry“ (wirklich!) sogar noch einen zweiten Wagen holen musste, um die Kiste herauszuziehen.

Die Rechnung für diese Aktion wird sich hoffentlich gewaschen haben. Und jetzt ab nach Hause! Ausflüge nach Balkonien sind aber ab sofort wieder möglich.

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