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© ddp/Gottschalk

Erstes Adventswochenende: Start zum langen Weihnachtsbummel

Vom ersten Adventswochenende an öffnen die Läden länger – nur die Anreise per Bahn erfordert Geduld.

In vielen Geschäften hat das Weihnachtsgeschäft schon begonnen, an diesem Wochenende erreicht es den ersten Höhepunkt: Viele Läden öffnen an diesem Sonnabend länger und nutzen auch den ersten verkaufsoffenen Adventssonntag, an dem alle Händler von 13 bis 20 Uhr ihre Kunden bedienen dürfen. So soll es an den folgenden drei Wochenenden weitergehen – falls das Bundesverfassungsgericht den Geschäftsleuten keinen Strich durch die Rechnung macht. Denn die Richter in Karlsruhe wollen schon am kommenden Dienstag und damit früher als erwartet über die Klage der Kirchen gegen das Sonntagsshopping im Advent entscheiden.

Dabei setzt der Handel große Erwartungen ins Weihnachtsgeschäft: Nach einem „Jahr, das unter den Erwartungen geblieben ist“, hoffe der Einzelhandel, wenigstens im Advent „dicht ans Vorjahr heranzukommen“, sagte Hauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen vom Handelsverband Berlin-Brandenburg. Bisher seien die Umsätze nach „groben Schätzungen“ im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent zurückgegangen.

Am Sonntagsverkauf beteiligen sich unter anderem die Kaufhäuser, Center und viele Supermarktfilialen. Die meisten Läden öffnen bis 18 Uhr. Zwei Stunden länger kann zum Beispiel in den Potsdamer-Platz-Arkaden, einigen Geschäften des Europa-Centers, bei Karstadt Spandau und Niketown an der Tauentzienstraße sowie im Kulturkaufhaus Dussmann eingekauft werden.

Nils Busch-Petersen, der den Handelsverband vor den Verfassungsrichtern vertritt, sieht dem Termin in Karlsruhe gelassen entgegen. Er glaube nicht an einen Erfolg der Kirchen. Und selbst wenn es ihnen gelingen sollte, Berlins liberales Ladenöffnungsgesetz zu kippen, erwartet er keinen Sofortvollzug noch in diesem Advent. Wegen der hohen Investitionen ins Weihnachtsgeschäft habe der Handel in jedem Fall Anspruch auf „Vertrauensschutz“ und eine „angemessene Frist“.

Es dürfte also voll werden in den Einkaufsstraßen, denn auch für Umland-Berliner lohnt an diesem Wochenende eine Fahrt in die Stadt: Im Nahverkehr dürfen Einzelfahrscheine heute und morgen als Tageskarte genutzt werden – dieses Angebot gehört zum Entschädigungspaket der S-Bahn für das monatelange Chaos. Der Service verbessert sich aber nicht, sondern wird sogar eingeschränkt. Bahnen und Busse fahren nach dem üblichen Wochenendfahrplan seltener, und im Regionalverkehr werden weitere Strecken unterbrochen. Hier muss die S-Bahn einspringen, die ebenfalls keinen Normalbetrieb anbieten kann.

Bereits seit Montag ist der Regionalverkehr auf der Stadtbahn zwischen Zoo und Ostbahnhof wegen Bauarbeiten stark eingeschränkt. Die Linien RE 2, RE 7 und RB 14 sind unterbrochen; jetzt ist bis zum 30. November auch noch der Abschnitt der Linie RE 1 zwischen Hauptbahnhof und Fangschleuse unterbrochen. Die Arbeiten an der Stadtbahn sollten ursprünglich im Oktober ausgeführt werden. Wegen des Desasters bei der S-Bahn mussten sie aber verschoben werden, um auf den Gleisen des Regionalverkehrs Ersatzzüge fahren lassen zu können. Auf die als Tageskarte geltenden Einzelfahrscheine wird an den Automaten nicht extra hingewiesen. Wer das Angebot nicht kennt, hat Pech gehabt.CD/kt

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