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Berlin: Erstklassiger Start

In Berlin wurden 24 500 Kinder eingeschult – in Wittenau half die Feuerwehr

Die Erstklässler waren gestern nicht die Einzigen, die eine Schultüte bekamen. Auch Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) bekam gestern von der Direktorin der Regenbogen-Grundschule in Neukölln, Heidrun Böhmer, ein Exemplar überreicht, als er dort die Eltern und Schulanfänger begrüßte und ihnen einen „wunderschönen Anfang von einem aufregenden Lebensabschnitt“ wünschte. Zöllners Schultüte – dem Namen der Schule entsprechend ganz in Regenbogenfarben gestaltet – fiel zwar nicht ganz so üppig aus wie die der Kinder; er wird darin aber durchaus etwas Lehrreiches gefunden haben: neben einigen Schreibutensilien auch ein aktuelles schulpolitisches Buch. Auch die Eltern mussten nicht mit leeren Händen von der Einschulungsfeier nach Hause gehen: Sie erhielten ein Begrüßungspaket des Arbeitskreises Neue Erziehung (ANE), der die bekannten Elternbriefe herausgibt.

Insgesamt hatten gestern in Berlin rund 24 500 Kinder ihren ersten Schultag; rund ein Drittel von ihnen hat einen Migrationshintergund. Nach der Reform des Schulgesetzes beginnen jetzt bereits zum dritten Mal Kinder im Alter ab fünfeinhalb Jahren. Schulpflichtig ist jeder, der in diesem Jahr sechs Jahre alt wird, Rückstellungen sind nicht mehr möglich.

In der Regenbogenschule, in Nord-Neukölln am Rande des Rollbergviertels gelegen, wurden gestern 105 Kinder eingeschult. Sie lernen jetzt in der gemeinsamen Eingangsstufe in einer Klasse mit den Kindern, die schon ein Jahr an der Schule sind. Eine Gruppe der Zweitklässler begrüßte ihre künftigen, kleineren Klassenkameraden schon mit einem Blumenstrauß. So bunt gemischt wie der Regenbogen sind auch die Nationalitäten an der Schule; die 680 Schüler kommen aus 30 Nationen. Der Anteil der Schüler mit nichtdeutscher Herkunftssprache liegt bei 75,6 Prozent. 54 Lehrer und 16 Erzieher unterrichten an der Schule.

Zwar nicht über so prominenten Besuch, aber dafür über einen ganz besonderen Einsatz konnte sich die Ringelnatz-Grundschule in Wittenau freuen. Ein großes Feuerwehrauto brachte den Kindern die vermeintlich verschwundenen Schultüten. Getreu dem Motto: die Feuerwehr, dein Freund und Helfer.

Nach dem Schulstart der Erstklässler will jetzt auch die Bildungsverwaltung endgültig ermitteln, welchen Bedarf an Lehrern die Schulen wirklich haben. Zöllner wollte den Einschulungstag abwarten, um zu sehen, wie viele Kinder wirklich in den Schulen anfangen werden. Es gebe immer Doppelanmeldungen. Seit Anfang dieser Woche streiten sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und die Bildungsverwaltung darüber, an welchen Schulen Lehrer fehlen. Direkt am ersten Tag nach den Ferien hatte Zöllner vermeldet, dass es an 51 Schulen nicht genügend Pädagogen gebe. Die Gewerkschaft spricht davon, dass 120 Grundschulen und etliche Oberschulen zu wenige Lehrer hätten. Sie errechnete einen Bedarf von knapp 200 Pädagogen. An den rund 750 Schulen der Stadt werden 307 000 Schüler von etwa 30 000 Lehrern und Erziehern unterrichtet. Sigrid Kneist

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www.ane.de

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