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"Erzwungene Wege": 50.000 Besucher bei Vertriebenen-Ausstellung

Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen freut sich über die Resonanz auf die Berliner Ausstellung "Erzwungene Wege". Die kontrovers diskutierte Schau informiert über europäische Vertreibungsschicksale im 20. Jahrhundert.

Berlin - Bis zum Ende der Schau am 29. Oktober rechne man mit insgesamt rund 60.000 Besuchern, sagte die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach. Unter den Interessierten seien erstaunlich viele ausländische Gäste gewesen, insbesondere Armenier, Finnen und Polen. Teile der umstrittenen Schau sollen nun in eine Wanderausstellung umgewandelt werden.

Eines der Hauptexponate im Berliner Kronprinzenpalais, die Schiffsglocke des 1945 von einem russischen U-Boot in der Ostsee versenkten Flüchtlingsdampfers "Wilhelm Gustloff", sei bereits vor einer Woche an die polnische Küstenwache zurückgegeben worden. Die Küstenwache sei unter "großen Druck" gesetzt worden, sagte Steinbach zur Begründung. Man wolle den Leihgebern "keine Probleme" bereiten. Die Vertriebenen-Ausstellung war in Polen scharf kritisiert worden.

Die dreimonatige Schau galt als "Vorlauf" des umstrittenen "Zentrums gegen Vertreibungen" in Berlin. Die CDU-Abgeordnete Steinbach sagte, Finanzierung und Standortsuche für das "sichtbare Zeichen" gegen Vertreibungen" seien nun Aufgabe der Regierung: "Wir warten ab, wie schnell die Bundesregierung mit dem Thema zu Rande kommt". Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte ihre Unterstützung für ein Dokumentationszentrum in Berlin zugesagt. (tso/ddp)

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