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Berlin: „Es gibt gut bezahlte Arbeit“

Arbeit im Niedriglohnsektor ist deshalb nicht erstrebenswert, weil sie in der Regel aufgestockt werden muss und auf Kosten der Steuer- und Beitragszahlenden geht. Ich erwarte mir mehr Anstand beim Einkauf von Arbeit.

Arbeit im Niedriglohnsektor ist deshalb nicht erstrebenswert, weil sie in der Regel aufgestockt werden muss und auf Kosten der Steuer- und Beitragszahlenden geht. Ich erwarte mir mehr Anstand beim Einkauf von Arbeit. Es gibt gut bezahlte Arbeit in Berlin, gerade auch in der Industrie. Ich möchte, dass die vorhandenen Jobs in allen Branchen anständig bezahlt werden. Das Vergabegesetz muss angewendet werden und der Mindestlohn von 7,50 auf 8,50 Euro erhöht werden. Wir haben zum Beispiel Jobs im Hotel- und Gaststättenbereich. Nur: Wir brauchen nicht mehr Hotels, sondern Touristen, die für die Dienstleistung das entsprechende Geld bezahlen. Oder schauen Sie sich die städtischen Grünanlagen an, von denen viele schon verwahrlost sind. Warum werden nicht mehr Leute eingestellt? Berlin könnte gut mehr Stadtgärtner vertragen. Und warum werden keine Musiklehrer eingestellt? Die meisten arbeiten auf Honorarbasis. Im Baubereich gibt es ebenfalls viele Jobs. Dort ist entscheidend, dass sie aus der Illegalität herausgeholt und nicht als Schwarzarbeit organisiert werden. Tariflöhne müssen gezahlt werden. In der Arbeitsmarktpolitik ist der öffentliche Beschäftigungssektor immer noch besser als die Ein-Euro-Jobs. sib

Doro Zinke

war von 1999 bis 2005 Generalsekretärin der Europäischen Transportarbeiterföderation und ab 2006 Vize-Chefin des hiesigen DGB. Seit 2010 ist sie dort die Vorsitzende

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