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Berlin: „Es gibt Vorurteile auf beiden Seiten“

Wie ein Sozialarbeiter den Vorfall bewertet

Wie ein Sozialarbeiter den Vorfall bewertet In Kreuzberg und in Moabit gab es Auseinandersetzungen zwischen Einwandererkindern und der Polizei. Was war da los?

Die Polizei ist offenbar durch die Reaktion auf einen möglicherweise unangemessenen Einsatz überrascht worden.

Gibt es eine neue Qualität der Gewalt ?

Wenn wir Mist gebaut haben, hielten alle zusammen. Dass sich 100 Jugendliche gegen die Polizei wehren, hat es bei uns in den 90ern in Wedding auch gegeben.

Warum eskalieren solche Polizeieinsätze?

Wenn ich das Einsatzgebiet nicht kenne, sollte ich dort nicht arbeiten. Bei uns im Rollbergkiez würde so etwas wie in der Wrangelstraße nicht mehr passieren. Die Beamten hier kennen die Jugendlichen persönlich. Fremde Polizisten hätten aber ein Problem, weil es Vorurteile auf beiden Seiten gibt. Außerdem gibt es nach wie vor rassistische Beamte.

Befürchten Sie Krawalle wie in den französischen Vorstädten im vergangenen Jahr?

Noch nicht, denn viele Jugendliche dort fühlten sich völlig allein gelassen.

Sind Berliner nichtdeutscher Herkunft gewalttätiger als deutsche Berliner?

Wenn die Polizei bei einem Hertha-Spiel Jugendliche festnehmen will, kann das Gleiche passieren wie in Kreuzberg.

Das Interview führte Hannes Heine

Fadi Saa d (27) ist Quartiersmanager im Neuköllner Körnerpark. Der Deutsch-Palästinenser war nach den Krawallen 2005 in Pariser Vorstädten und hat Erfahrung mit Jugendbanden.

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