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Berlin: Es war das Haus der Habanera

Ehemalige Villa Zarah Leanders abgerissen

Die Filmstadt Berlin ist um eine historische Adresse ärmer. In der Straße Wildpfad in Grunewald wurde jetzt das Haus Nr. 24 abgerissen, von 1937 bis 1941 Wohnsitz von Zarah Leander. Gestern waren nur noch die Reste der Fundamente zu erkennen. In den 30er Jahren hatte dort Friedrich Olbricht gewohnt, einer der Widerstandskämpfer, der nach dem gescheiterten Attentat am 20. Juli 1944 auf Hitler hingerichtet wurde.

Das Gebäude hatte die letzten Jahre leer gestanden, vorher war dort ein Altenpflegeheim untergebracht.Ende der 50er Jahre war die frühere Bewohnerin während eines BerlinGastspiels zum letzten Mal in dem Haus, das damals von der Polizei genutzt wurde.

Die Filmdiva hatte das Haus nach ihrer Ankunft aus Schweden mit ihrem Ehemann und Manager sowie ihren beiden Kindern bezogen. Es gehörte ihr nicht, sondern war für sie von der Ufa gemietet worden, so schildert es Paul Seiler, Berliner Leander-Enthusiast, -Experte und -Autor, dessen Archiv zu der Schauspielerin mittlerweile dem Filmmuseum Potsdam übergeben wurde. Sie habe im Wildpfad viele Feste gefeiert, auch Propagandaminister Goebbels sei mehrfach zu Besuch gekommen. Anfangs, so schildert Seiler auf seiner der Schauspielerin gewidmeten Internetseite, sei der Minister nicht begeistert gewesen, dass eine Ausländerin zum deutschen Star aufgebaut wurde. Insgesamt drehte die Leander dann zehn Filme für die Ufa, die alle sehr erfolgreich waren, darunter „La Habanera“, „Zu neuen Ufern“ und „Die große Liebe“.

Ihr letzter Ufa-Film „Damals“ hatte Anfang März 1943 Premiere. 1941 war Zarah Leander in die Max-Eyth-Straße 12a in Schmargendorf gezogen. Auch dieses Haus gehörte ihr nicht, sie wollte es aber kaufen, wozu es nicht mehr kam: Am Premierenabend wurde das Gebäude von einer Brandbombe getroffen und ging in Flammen auf. ac

Mehr im Internet unter

www.zarah-leander.de

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