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Berlin: Euro: Euro statt Mark kassiert: "Nur ein absoluter Einzelfall"

Ein Super-Spar-Markt im Berliner Nordwesten, kurz vor Ladenschluss. Nur ein Blitzeinkauf: ein Päckchen Toastbrot und ein Glas Himbeermarmelade.

Ein Super-Spar-Markt im Berliner Nordwesten, kurz vor Ladenschluss. Nur ein Blitzeinkauf: ein Päckchen Toastbrot und ein Glas Himbeermarmelade. Macht 4,52 Euro, vielen Dank, schönen Abend. Alles eingepackt ... Moment mal: Das sind ja neun Mark für Toast und ein Glas "Zentis Belfrutta"!

Zurück in den Laden. "3,39" steht an der Marmelade, aber das ist der alte Mark-Preis, der richtige in Euro steht daneben. Doch der Computer der Scanner-Kasse hat 3,39 Euro eingezogen. Ähm, ja, sagt die Kassiererin, das sei ja wirklich arg teuer; sie wiederholt die Übung mit dem gleichen Ergebnis. Eine Kollegin eilt geschäftig herbei, öffnet eine andere Kasse und gibt die Differenz heraus. Ja, sagt sie, man kenne den Fehler, aber die Preise würden nun einmal per Computer von der Spar-Zentrale übermittelt, und da könne man selbst nichts machen. Aber, entgegnet der Kunde, dann müssten doch die Kassiererinnen ...? Schon, heißt es, aber in der Eile gehe halt manches schief, nicht wahr? Dabei war es sehr ruhig an der Kasse.

Zum Thema Online Spezial: Euro - Das neue Geld ist da! Anfrage bei der Hamburger Spar-Zentrale. Die Pressesprecherin ermittelt, teilt dann nach zwei Stunden das Ergebnis mit: Ja, es sei da ein Fehler bei der Übermittlung der Preisdaten passiert, aber nur an diese eine Filiale, und deshalb sei das ein absoluter Einzelfall, den man so schnell wie möglich beheben werde. Nein, sagt die Sprecherin, bislang habe sie von einem ähnlichen Vorfall noch nichts gehört. Zwei Tage später war der Preis korrigiert.

Thea Brünner von der Verbraucherzentrale bestätigt, dass dies auch nach ihren Erkenntnissen ein Einzelfall sei. Sie ist allerdings erbost darüber, dass der Supermarkt von dem Fehler wusste, aber keine Maßnahmen ergriffen habe, um die Kunden vor der Überzahlung zu schützen. Das sei schlimmer als der Fehler selbst, und deshalb werde die Verbraucherzentrale mit einer Abmahnung reagieren.

Einen etwas anders gelagerten Fehler hat eine Kundin noch im vergangenen Jahr in zwei Tchibo-Filialen bemerkt: Hier wurde ein falscher, zu hoher Euro-Umrechnungskurs ausgewiesen, der allerdings ohne finanzielle Folgen blieb, weil seinerzeit in Mark bezahlt wurde. Auf das Mahnschreiben der Verbraucherzentrale antwortete die Konzernleitung, durch einen Softwarefehler seien bei Sonderangeboten die Euro-Beträge zum Normalpreis ohne Rücksicht auf die Ermäßigung ausgedruckt worden.

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