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Berlin: Europa lächelt

An einem Tag quer durch die EU: Die Zeltstadt am Brandenburger Tor lädt ein

Der kleine Spaziergang durch Europa beginnt an Georgia Solomontos’ Wunschbaum. Das ist ein knorriges Olivenbäumchen, an dem sie Bänder in den Farben der zypriotischen Landesflagge festknotet. Leuchtend gelb und orange baumeln sie zwischen den silbrigen Blättern. „Schreiben Sie Ihre Wünsche auf ein Band“, ruft die Kulturbeauftragte der Botschaft Zyperns ihren ersten Gästen zu, die Samstagmittag schon mal neugierig ins Zelt des Inselstaates schauen, obwohl das vielleicht zehn Quadratmeter große Stückchen Zypern in Berlin offiziell noch gar nicht eröffnet ist. Denn hier und nebenan auf britischem oder bulgarischem „Territorium“ entlang der Straße des 17. Juni sind am Samstag noch viele Hände mit dem Aufbau der „Zeltstadt Europa“ beschäftigt, damit die Berliner am Sonntag bei allen 27 EU-Nationen vorbeischauen können.

Am Brandenburger Tor und am Reichstag reihen sich die Vertretungen unter weißen Zeltplanen aneinander. Zypern ist gleich am westlichen Tor der Länder- meile präsent; ein junges EU-Mitglied mit antiken Schätzen und Bräuchen. Römische Skulpturenköpfe umringen den Wunschbaum, der mit seinen Wurzeln und seiner Krone die Erde und die Himmelsmächte verbindet, „und deshalb in Erfüllung gehen lässt, was man auf die Bändchen schreibt“, verspricht Georgia Solomontos.

Vor den zwei Zelten der Niederländer wird unterdessen ein gläsernes Gewächshaus für Tausende Tulpen aufgebaut, „Frau Antjes“ Käsewagen rollt heran, aber die Holländer haben auch etwas ganz Neues zu bieten: Ihre „Vitaminis“-Automaten. Einen Euro steckt man hinein – und aus dem Obst- und Gemüsekasten kullern Tomaten, Äpfel oder Paprika.

Nebenan haben die Engländer in ihrem Mini-Großbritannien Rasen ausgerollt und Parktafeln eingepflockt, auf denen sie zeigen, was bei ihnen zu Hause in Sachen Umweltschutz so alles passiert. Die Luft im Zelt ist allerdings nicht allzu rein. Von Tschechien zieht der Duft gerösteten Knoblauchbrotes herüber.

Von 12 bis 22 Uhr kann man Europa am Sonntag kulturell, kulinarisch und touristisch genießen. Und zwischendurch von 12 bis 22 Uhr an der Bühne am Brandenburger Tor europäische Stars erleben. Als Fortsetzung der „Europa-Nacht der Schönheit“ am Samstag. Dabei zeigten die Museen am Kulturforum und auf der Museumsinsel ihre Stars – Ausstellungsstücke wie die „Mighty Wurlitzer“ im Musikinstrumenten-Museum, eine der mächtigsten Kinoorgeln Europas. CS

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