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Berlin: Europaschulen geben nicht auf

Eltern und Lehrer kämpfen weiter für die Vorklassen

Die Europaschulen wollen sich nicht mit der Abschaffung der Vorklassen abfinden. Vertreter der Eltern und Lehrerschaft appellierten gestern anlässlich einer FDP-Veranstaltung im Abgeordnetenhaus an den Senat, eine Ausnahme vom Schulgesetz zuzulassen, um das anspruchsvolle bilinguale Konzept des Schulversuchs nicht zu gefährden. Die bildungspolitische FDP-Sprecherin Mieke Senftleben nannte die für 2005 beschlossene Abschaffung der Vorklassen „pädagogischen Unfug“.

Wie berichtet, war auch die Senatsbildungsverwaltung bis Mitte Dezember davon überzeugt gewesen, dass zum Konzept der Europaschule die Vorklassen gehören. Dann gab es eine Kehrtwende – angeblich, weil SPD-Vertreter eine Besserstellung des ehemaligen CDU-Vorzeigeprojektes „Europaschulen“ verhindern wollten. Seither versucht Bildungssenator Klaus Böger (SPD), den Verlust der Vorklassen durch ein Netz von bilingualen Kitas auszugleichen.

Damit wollen sich die Europaschulen aber nicht zufrieden geben. „Eine Verzahnung von Vorschule und Schule ist nur unter einem Dach möglich“, betonen übereinstimmend Elternvertreter Uwe Otto und die Koordinatorin der Lehrer, Michelle Héloury. Um die Vorklassen zu retten, seien die Eltern auch bereit, sich finanziell zu engagieren.

Schon jetzt bringen die Eltern über eine Million Euro im Jahr auf, um – über die Fördervereine – die Nachmittagsbetreuung in der Vorklasse zu ermöglichen, rechnet Uwe Otto vor, der auch im Vorstand der „AG Internationale Schule für Europa“ ist. Dass dieses ganze Engagement mit einem Federstrich verhindert werden soll, „entrüstet die Eltern“, so Otto.

Die FDP wies gestern darauf hin, dass das neue Schulgesetz zwar generell die Abschaffung der Vorklassen verlange. Es sei aber in zwei Paragraphen (§18 und 93) klar geregelt, dass es bei Schulversuchen Abweichungen geben dürfe. Die Bündnisgrünen forderten gestern, dass der Senat, wenn er die Vorklassen abschaffe, wenigstens dafür Sorge tragen müsse, dass entsprechend qualifizierte Erzieherinnen in den „Europa-Kitas“ eingestellt würden. sve

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