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Ausgezeichnet: Eveline Goodman-Thau

© privat

Eveline Goodman-Thau und Elke Büdenbender: Starke Frauen werden mit ihren Biographien zu Vorbildern

So bekommen junge Frauen auf dem Karriereweg Inspiration und Motivation

Sie legt die Messlatte für Urgroßmütter hoch: Eveline Goodman-Thau redet wie ein Wasserfall über die Politik im Nahen Osten und Europa, die Rolle von Judentum, Christentum und Islam und über ihr Selbstverständnis als Wissenschaftlerin. Für ihr herausragendes Engagement bekommt sie am Mittwoch das Bundesverdienstkreuz in der Landesvertretung Baden-Württemberg. Die Mutter von fünf Kindern ist eine Weltbürgerin, die seit 1995 auch in Berlin zu Hause ist, in Schöneberg. Das Hauptquartier der Familie befindet sich in Jerusalem.

Geboren 1934 in Wien, musste die Familie 1939 nach Holland fliehen. Dort überlebte sie im Versteck. Ihre Schwester war in der gleichen Jugendgruppe wie Anne Frank. Eveline Goodman-Thau studierte in Amsterdam und Jerusalem und war von 1988 bis 1990 Gastdozentin unter anderem an der Kirchlichen Hochschule in Berlin.

Im Odenwald gründete sie 1998 die Hermann-Cohen-Akademie für Religion, Wissenschaft und Kunst und baute in Halle an der Saale das Seminar für Jüdische Studien auf. Ihre Habilitation widmete sie der Jüdischen Philosophie und wurde Anfang des Jahrtausends Österreichs erste Rabbinerin. Zuvor fand sie noch Zeit für einen Einsatz als Harvard-Gastprofessorin. Sie ist Ehrenmitglied der Internationalen Rosenzweig-Gesellschaft und wirbt aktuell für ihr neues Buch „Vom Archiv zur Arche“. „Das ist eine Sammlung von Aufsätzen“, sagt sie.

Die Einbettung jüdischen Denkens ins Abendland ist ihre Mission. Wie die drei monotheistischen Religionen das antike Erbe, das lateinische Recht und die griechische Philosophie transformiert haben, ist eines ihrer wichtigsten Forschungsinteressen. Sie nennt sie Schwesternreligionen „aus feministischen Gründen“. Allein die Liste mit den Titeln ihrer Publikationen füllt mehrere Seiten. Existenziell fühlt sie sich in Israel verwurzelt, kulturell in Deutschland, dem Land ihrer Muttersprache. Sie weiß, dass Deutsche bis heute Probleme haben, das Wort „Jude“ auszusprechen, findet das aber falsch. Deswegen fordert sie die Leute auf: „Sag’ doch mal Jude.“

Von Karrierefrauen lernen

Berliner Hauswände können ja so inspirierend sein. „Thoughts become Things“, las die Vermögensberaterin Angela De Giacomo. Und beschloss, das gleich mal in die Tat umzusetzen, also aus Gedanken Dinge werden zu lassen. Warum nicht junge Frauen am Karrierebeginn und Jugendliche in der Orientierungsphase mit gestandenen Erfolgsfrauen zusammenbringen?

Die Netzwerke dazu hatte die Deutsche mit italienischen Wurzeln, die früher bei KPMG gearbeitet hat, über die Jahre aufgebaut. Unter anderem hat sie „Wundernova“ gegründet, einen Online-Club, der deutsche und indische Start-ups vernetzt, und in dessen Rahmen es auch einen Women Leaders Club gibt. Am Sonnabend also steigt das Sommerfest mit über 300 Gästen im „Chalet Suisse“ in Zehlendorf.

Elke Büdenbender, Ehefrau des Bundespräsidenten.
Elke Büdenbender, Ehefrau des Bundespräsidenten.

© promo

Anmeldungen werden noch entgegen genommen. Unter anderem die französische Botschafterin Anne-Marie Descotes, Tuesday Porter, Aufsichtsrätin bei der Tüv Nord AG und die frühere Ministerin Brigitte Zypries gehören zu den Frauen, die über ihre Karriere sprechen. Im Jugendprogramm haben jeweils drei bis vier Jugendliche jeweils 30 Minuten Zeit, eine von acht Karrierefrauen intensiv zu befragen. Willkommen sind auch Familien. Elke Büdenbender, die Frau des Bundespräsidenten, will eine Einführungsrede halten.

Für die Vorbereitung des „1. Wundernova Frauen-, Sommer- und Thinkfestes“ hat Angela De Giacomo neun Monate lang jeden Tag eine Stunde Zeit investiert – auch das könnte man sich von ihr abschauen. Weitere Infos: https://sommerfest.wundernova.com.

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