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Berlin: Ewige Liebe

Max Raabe und sein Palast Orchester sind längst ein internationales Markenprodukt. Sie haben New York erobert, sind durch China und Japan getourt – selbst in der Bochumer Fußgängerzone kann man derzeit Plakate finden, die für die garantiert letztmalige Wiederaufnahme ihrer „Palastrevue“ werben.

Max Raabe und sein Palast Orchester sind längst ein internationales Markenprodukt. Sie haben New York erobert, sind durch China und Japan getourt – selbst in der Bochumer Fußgängerzone kann man derzeit Plakate finden, die für die garantiert letztmalige Wiederaufnahme ihrer „Palastrevue“ werben. An absolut authentischem Ort, im Admiralspalast, wird bis zum 25. Februar noch einmal die goldene Schlagerära beschworen, mit allen Hits, die unbedingt dazugehören, von „Mein kleiner grüner Kaktus“ über die „Caprifischer“ bis zur Raabes Eigenkomposition „Klonen kann sich lohnen“. Bei der Premiere am Donnerstag geriet das Publikum – darunter auch Sängerin Gitte Haenning – ganz außer sich vor Freude über Herrn Max, seine formidablen Musiker sowie das allerliebst anzuschauende Damenballett. Und doch: War da nicht eine gewisse Wächsernheit in den Gesichtszügen des Sängers zu bemerken? Bei aller Professionalität des Vortrags – die berühmte, viel sagende Augenbraue blieb weitgehend stillgelegt, und auch das maliziöse Lächeln, das sonst stets die skurrilsten Textstellen begleitet hatte, wollte sich nicht einstellen. Hat da jemand keinen Spaß mehr an seiner Dauerbrenner-Show? Andererseits: Irgendwann erwischt es alle Großen im Entertainmentbusiness, dann fängt der ewige Erfolg sie an zu langweilen, ebenso wie die frenetischen Massen, die doch immer nur dasselbe hören wollen. Max Raabe, old boy , du bist ganz oben angekommen! Jetzt wird es langsam mal Zeit für Skandälchen und Bettgeschichten! F. H.

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