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Berlin: Ex-Stasi-Major will Abfindung von Charité Streit um 600 000 Euro vor Arbeitsgericht

Die Entlassung eines ehemaligen StasiMajors könnte für die Charité zu einer teuren Angelegenheit werden. Am kommenden Mittwoch wird vor dem Berliner Arbeitsgericht darüber verhandelt, ob Ex-Major R.

Die Entlassung eines ehemaligen StasiMajors könnte für die Charité zu einer teuren Angelegenheit werden. Am kommenden Mittwoch wird vor dem Berliner Arbeitsgericht darüber verhandelt, ob Ex-Major R. eine Abfindung von bis zu 600 000 Euro zusteht. Wie berichtet, hatte der Charité-Vorstand den Mann im Januar 2005 mit einem Fünf-Jahres-Vertrag als Leiter des neu geschaffenen Geschäftsbereichs Technik und Betriebe eingestellt, zu dem unter anderem der Einkauf, die Zentralapotheke und die Service-Bereiche wie Küche, Reinigung oder Gartenpflege gehören. Nachdem gegen R. wegen dessen hauptamtlicher Tätigkeit für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR massive Proteste laut wurden, entließ man ihn im Juni wieder. Dass R. für die Stasi gearbeitet hatte, war der Charité-Spitze schon bei der Einstellung bekannt gewesen – man hielt ihn trotzdem zunächst für die beste Wahl. Aber: „Die Reaktionen haben deutlich gemacht, dass die Entscheidung möglicherweise nicht die richtige war“, sagte Charité-Vorstandschef Detlev Ganten damals. Offensichtlich habe man die „Zumutbarkeit“ nicht richtig eingeschätzt.

R. klagte nach seiner Kündigung vor dem Berliner Arbeitsgericht auf eine Abfindung in Höhe von fünf Jahresgehältern von je 120 000 Euro. Der Charité-Vorstand dagegen will nichts zahlen, da eine Probezeit vereinbart gewesen sei. „Wir gehen davon aus, dass Herrn R. keine Abfindung zusteht“, sagt Charité-Sprecherin Kerstin Endele dem Tagesspiegel. Deshalb habe man im Juli auch einen Gütevorschlag des Arbeitsgerichtes, dem Mann drei Jahresgehälter zu zahlen, abgelehnt. Sollte das Gericht nun zugunsten des Entlassenen entscheiden, werde man dies in der nächsten Instanz anfechten.

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