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Der Herr der Tiere. Von 1956 bis 1991 war Heinz-Georg Klös – hier 2006 mit seiner Büste – der Chef des Berliner Zoos.

© Günter Peters

Ex-Zoo-Chef Heinz-Georg Klös ist tot: Sein Lieblingstier war das Nashorn

Von 1956 bis 1991 war Heinz-Georg Klös der Chef des Zoologischen Gartens Berlin. Jetzt ist er mit 88 Jahren gestorben.

Genau 50 Jahre war es am 3. Mai 2006 her, dass Heinz-Georg Klös seinen Anstellungsvertrag beim Zoologischen Garten Berlin unterzeichnet hatte. In der Tat Anlass für eine besondere Ehrung für einen ganz besonderen Zoologen, dem der Zoo, die Berliner und nicht zuletzt die dort lebenden Tieren so viel verdankten. Seitdem erinnert dort eine Bronzebüste an den langjährigen Chef des nicht zuletzt dank seiner Arbeit artenreichsten Zoos der Welt.

In diesen Tagen werden wohl viele Besucher des Zoos vor der Büste kurz innehalten. Wie der Zoologische Garten am Freitag bestätigte, ist Heinz-Georg Klös bereits am 28. Juli im Alter von 88 Jahren gestorben. „In Gedanken sind wir bei seiner Familie“, sagte Zoo-Sprecherin Claudia Bienek. Zoo-Kurator Heiner Klös ist der Sohn des Verstorbenen.

Klös hat Menschen für Tiere und seinen Zoo begeistert

„Heinz-Georg Klös hat sich um unsere Stadt verdient gemacht“, sagte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) zum Tode Klös’, der 1991 mit der Ernst-Reuter-Plakette und 2000 mit der Würde eines „Stadtältesten von Berlin“ geehrt worden war. Wowereit erinnerte auch an die SFB–Sendung „Freundschaft mit Tieren“, durch die Klös vielen Berlinern bekannt gewesen sei. „Er hatte die Gabe, die Menschen für die Welt der Tiere und seinen Zoo zu begeistern.“

Als Klös 1956 die Nachfolge von Katharina Heinroth antrat, war er mit 30 Jahren der jüngste Zoo-Direktor in Deutschland. Bis 1991 leitete er den Zoologischen Garten und ist danach der Welt der Tiere durch seine Arbeit im Aufsichtsrat für Zoo und Tierpark bis 2006 beruflich verbunden geblieben. Seine Lieblingstiere waren die Nashörner, mit denen er sich sogar an seinem privaten Arbeitsplatz umgab – mit Bildern und Plastiken. Das Ungestüm, das diesen Tieren nachgesagt wird, muss ein wenig auf ihn abgefärbt haben, so energisch warf er sich auf die Fortführung der Wiederaufbauarbeit seiner Vorgängerin. Als zwei der schönsten Stilbauten des Zoos, das indianische Bretterhaus der Bisons und dass russische Blockhaus der Wisente, in der Kahlschlagmentalität der 50er Jahre abgerissen werden sollten, stemmte er sich mit Vehemenz dagegen – und gewann.

Der Zoologe konnte gut verhandeln

Auch im Beschaffen von Mitteln zum Ausbau etwa des Aquariums bewies er großes Geschick – der Zoologe konnte gut verhandeln. Früh sicherte er dem Zoo ein Filetstück im alten Diplomatenviertel, das zur 750-Jahr-Feier übernommen werden konnte. „Berlin hat immer Glück mit seinen Zoodirektoren gehabt“, hatte Klös bei Eröffnung des Aquariumsanbaus Anfang der 80er Jahre mit Blick auf seine Vorgänger gesagt. Auch mit ihm ist die Stadt sehr gut gefahren.

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