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Berlin: Exoten unter uns

Ist schon unheimlich. Es vergeht kaum noch eine Woche, die keine neue Überraschung der Natur zu Tage fördert.

Ist schon unheimlich. Es vergeht kaum noch eine Woche, die keine neue Überraschung der Natur zu Tage fördert. Wir erfahren jetzt fast nebenbei, dass längst große chinesische Krabben unter uns weilen. Wir wüssten es bis heute nicht, wären die Biester nicht aus der Spree geklettert, um sich zu outen und dem Volk zu zeigen. Stilvoll am Reichstag. Als vielen von uns die Augen tränten, erfuhren wir von der Pflanze Ambrosia, die aus Nordamerika stammt. Die Pflanze, versicherten Experten, sei doch schon längst heimisch. Im Sommer stießen wir beim Baden im Wannsee auf kleine, niedliche Quallen, die wir allerdings eher in Ost- und Nordsee vermuteten. Die Fachleute beruhigten, Quallen habe es doch schon seit Jahren in der Havel gegeben. Wer oder was lebt noch neben, über, unter uns? Wenn wir bald auf Zebras oder wenigstens Bären oder Elche im Grunewald stoßen, werden sich vermutlich Fachleute finden, die sagen, die Tiere seien eigentlich schon seit Jahren heimisch. Wir hätten nur nicht aufgepasst. Welche Pflanze, welches Tier entdeckt Berlin nächste Woche?

Christian van Lessen

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