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Berlin: Explosion: Imbiss ausgebrannt

Erst gab es einen explosionsartigen Knall, dann ging der Imbiss Am Treptower Park in Flammen auf. Den Besitzer fand die Feuerwehr später im Hof des Hauses, mit einer Handfessel an ein Gitter gekettet.

Erst gab es einen explosionsartigen Knall, dann ging der Imbiss Am Treptower Park in Flammen auf. Den Besitzer fand die Feuerwehr später im Hof des Hauses, mit einer Handfessel an ein Gitter gekettet. Der 25-Jährige wurde mit schweren Brandverletzungen an Kopf, Armen und Beinen ins Unfallkrankenhaus Marzahn gebracht. "Er konnte deshalb am Sonnabend von der Kripo nicht befragt werden", sagte eine Sprecherin der Polizei.

Das "Epis Imbiss-Bistro" hatte vor etwa einem Jahr in dem fünfstöckigen Haus eröffnet. Am Tag nach der Explosion räumen Arbeiter die ersten Trümmer weg, Vertreter der "Konsum Berlin", Eigentümerin des Gebäudes in Treptow, inspizieren den Schaden: Rund 60 Feuerwehrmänner waren im Einsatz, vom Bistro ist trotzdem kaum etwas übrig geblieben. Bunte Getränkedosen liegen zwischen schwarzen Haufen. Der untere Teil der Hausfassade ist verkohlt. Über dem Eingang des benachbarten Supermarkts hängen verschmorte Kabel von der Decke. "Wir rechnen mit ein bis zwei Millionen Mark Schaden", sagt der Konsum-Vertreter. Und seine Bauleiterin berichtet, dass die Gasag nicht von einer Gasexplosion ausgehe. "Sie spricht von Benzin."

Die Anwohner wurden in der Nacht zu Sonnabend kurz nach Mitternacht von einem lauten Knall aus dem Schlaf gerissen. "Meine Frau sagte: Jetzt fällt das Haus zusammen", erzählt ein Nachbar. Ein 31-jähriger Anwohner sah vom Balkon aus Trümmer auf dem Gehweg liegen und alarmierte die Polizei. Hilfsbereite Passanten liefen derweil durch den Hausflur, um ältere Anwohner aus ihren Wohnungen zu holen. Wenig später hatte die Feuerwehr sicherheitshalber das Haus evakuiert.

Erst verharrten die Nachbarn auf dem Gehweg, später fanden sie in einem angrenzenden Restaurant Unterschlupf. Hier scheinen dann die ersten Gerüchte die Runde gemacht zu haben. "Es wurde gesagt: Ja, da hat es auch schon einmal Drohungen gegeben", berichtet der Nachbar. Näher sei auf das Thema aber nicht eingegangen worden.

Der verletzte Imbissbesitzer ist Palästinenser. An ein Attentat oder eine fremdenfeindliche Straftat will die Polizei derzeit aber nicht glauben. "Wir haben nicht den leisesten Hinweis, dass es sich um einen Anschlag handelt", sagt die Polizeisprecherin.

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