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Berlin: Expressprotest

Von David Ensikat Sind schon ein paar Heißsporne, die Jungaktivisten in der Gewerkschaft der Polizei. Haben sich gestern neben die Gedächtniskirche gestellt und ein kleines Schauspiel aufgeführt.

Von David Ensikat

Sind schon ein paar Heißsporne, die Jungaktivisten in der Gewerkschaft der Polizei. Haben sich gestern neben die Gedächtniskirche gestellt und ein kleines Schauspiel aufgeführt. Mal was anderes als die Panflötisten, Bluesgittaristen und Porträtisten, die sich hier sonst den Touristen in den Weg stellen. Die jungen Polizeigewerkschafter haben sich gegenseitig ver- und ersteigert. Mit Podium, Mikrofon und allem Drumunddran. Tolle Aktion. Damit werden auch die Berlinbesucher aus Arkansas und Oberhausen wachgerüttelt. Wollen sich ins sonntägliche Breitscheidplatzidyll einkuscheln – und bekommen, zack!, eine Portion So-isses-nämlich-wirklich-in-Deutschland übergebraten: Junge Polizisten, so die jungen Polizisten, werden in Berlin ausgebildet und müssen sich zum Schluss sagen lassen: „Tut uns leid, Jungens, in Berlin gibt’s nicht genug Stellen für junge Polizisten.“ Ja, ja, in anderen Bundesländern brauchen sie welche, da kann man immer hin – drum die Versteigerung. Aber eben nicht in Berlin, wo man sich hat ausbilden lassen, und wo es (vgl. Breitscheidplatz) so kuschlig ist.

Bevor sich eine richtig riesige Menschenmenge hat entrüsten können, waren die jungen Polizisten mit ihrer Wachrüttelaktion schon fertig. Sie sollte ja eigentlich von 11 bis 13 Uhr 30 gehen, so die Ankündigung. Nach einer guten halben Stunde waren aber alle drei Auktionsaktionsobjekte verscherbelt. Symbolisch, versteht sich. Einer sogar zwei Mal. Da haben sie zusammengepackt und sind nach Hause gefahren. Und auf dem Breitscheidplatz erinnerten nur noch die paar Bettler und Säufer an die übrigen zwei, drei Missstände im Land. Sie waren aber ganz still dabei.

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