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Berlin: Fahrgastverband: BVG schreckt Kunden ab

Neuer Vertrag des Senats mit den Verkehrsbetrieben soll Konzern entschulden und attraktiver machen

Fahrten mit Bussen und U-Bahnen sollen bezahlbar bleiben, die BVG soll entschuldet und stärker überwacht werden. Das sind einige der Forderungen für den neuen Verkehrsvertrag des Senats mit der BVG, die der Fahrgastverband IGEB am Donnerstag vorstellte. Tags zuvor hatte Verkehrssenatorin Ingeborg Junge- Reyer ihre Vorstellungen veröffentlicht.

„Eine große Enttäuschung“ ist für den GEB-Vorsitzenden Christfried Tschepe, dass im vergangenen Jahr des Tourismusbooms und der Fußball-WM nur 0,8 Prozent mehr Fahrgäste gezählt wurden. Das hätten die Tariferhöhungen der letzten Jahre bewirkt. Mit der neuen Preiserhöhung zum 1. April sei eine Grenze erreicht, sagte Verbandsvize Matthias Hoth. Für viele Kunden wären die Tarife – neben Hamburg die höchsten in Deutschland – bereits jetzt abschreckend oder unbezahlbar.

Der Fahrgastverband fordert unter anderem einen modifizierten Kurzstreckentarif mit Umsteigeberechtigung, die Wiedereinführung rabattierter Sammelkarten sowie eine Preissenkung beim Kleingruppenfahrschein. Ein zusätzliches Tarifgebiet D im Umland soll den Sprung zum Landkreistarif abfedern. Dagegen lehnt man nur für das Tarifgebiet A oder B geltende Fahrausweise sowie das ebenfalls diskutierte 30-Minuten-Ticket als wenig kundenfreundlich ab.

Der neue, ab 1. Januar 2008 geltende Vertrag sollte laut IGEB zum Anlass genommen werden, die BVG mit auskömmlicher Finanzierung neu aufzustellen. Der Senat müsse die überwiegend von der Politik und nicht vom Verkehrsbetrieb verschuldeten Altlasten von gut 700 Millionen Euro in den Landeshaushalt übernehmen. Doch auch im eigenen Haus soll die BVG sparen. Die Verwaltung sei um rund 1200 Stellen überdimensioniert. Die Gehälter der Führungskräfte sollten sich nicht mehr am Geschäftsergebnis, sondern an der Fahrgastzahl orientieren. du-

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