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Unterwegs in Berlin und dem Umland: Mal klappt das besser - und mal schlechter.

© Kai-Uwe Heinrich

Fahrplanwechsel im Nahverkehr: Wo Reisende in Berlin aufgehalten werden

Ab dem 11. Dezember gilt für Berlin und das Umland ein neuer Nahverkehrsfahrplan. Einiges verbessert sich für die Reisenden - aber mancherorts gibt es Hindernisse.

Freud und Leid liegen beim Fahrplanwechsel im Nahverkehr am 11. Dezember dicht beisammen. Fahrgäste dürfen sich zum Teil über häufigere und schnellere Fahrten freuen; auf der anderen Seite zwingen Baustellen zu erheblichen Umwegen und Einschränkungen. Erfreulich sei auf jeden Fall, dass es zunächst keine Preiserhöhung geben werde, sagte am Mittwoch der Chef des Verkehrsverbundes Berlin Brandenburg (VBB), Hans-Werner Franz. Gerechnet wird damit, dass die Preise im Sommer steigen werden.

S-Bahn

Die S-Bahn erweitert zum Fahrplanwechsel ihr Angebot – im Vorgriff auf die geplante Eröffnung am 3. Juni 2012 auch zum Flughafen Schönefeld. Die S 45 fährt ganztägig zwischen Südkreuz und Flughafen Schönefeld; bisher war der Betrieb am Abend auf den Abschnitt Schöneweide–Flughafen beschränkt, und nach 21 Uhr war ganz Schluss. Zwischen 9.33 Uhr und 12.53 Uhr wird die S 45 zudem über Südkreuz hinaus bis zum Bundesplatz verlängert. Die S9 vom Flughafen Schönefeld wird auch im Abend- und Spätverkehr bis Pankow verlängert; hier war bisher bereits am Bahnhof Greifswalder Straße die Fahrt zu Ende.

Spandau wird ganztägig im Zehn-Minuten-Takt durch die S 5 aus Strausberg Nord bedient. Dieses Angebot gilt künftig auch am Sonnabend von 5.30 Uhr an und am Sonntag ab 7.30 Uhr und damit zweieinhalb Stunden früher als jetzt. Auf dem östlichen Streckenabschnitt wird der bisher nur im Berufsverkehr angebotene Zehn-Minuten-Takt über Mahlsdorf hinaus bis Hoppegarten auf den gesamten Tag und das Wochenende – jeweils bis 20 Uhr – ausgedehnt.

Auf den Linien S3, S5 und S7 fahren die Züge grundsätzlich wieder mit den maximal möglichen acht Wagen. Dafür bleibt die S 85 (Waidmannslust–Grünau) weiter außer Betrieb. Sie ist seit Sommer 2009 eingestellt.

Charlottenburg - Wannsee

Für ein Jahr wird die Regionalbahnstrecke zwischen Charlottenburg und Wannsee gesperrt. Auf diesem Abschnitt werden acht Brücken neu- oder umgebaut; außerdem werden 42 Kilometer Gleis erneuert. 23 Millionen Euro sind dafür vorgesehen. Die S-Bahn fährt auf den parallel liegenden Gleisen weiter und muss die Hauptlast des Verkehrs zwischen Berlin und Potsdam aufnehmen. Sie fährt tagsüber alle zehn Minuten mit fast wintersicheren Zügen. Über Spandau und Golm umgeleitet werden die Züge des RE 1, die zwischen Eisenhüttenstadt und Magdeburg verkehren. Die Fahrzeit verlängert sich um rund zehn Minuten. Die Verstärkerlinie Frankfurt (Oder)–Brandenburg wird geteilt: Die Züge aus Frankfurt (Oder) enden in Charlottenburg, für Fahrten aus Brandenburg ist in Wannsee Endstation. Geteilt wird auch die RE 7, wo die Züge nur zwischen Dessau/Belzig und Wannsee sowie zwischen Zoo und Wünsdorf Waldstadt mit Halt am Flughafen Schönefeld fahren. Zusätzliche Verbindungen nach Potsdam gibt es in der Hauptverkehrszeit durch die RB 21, die dann vom Hauptbahnhof über Spandau und Potsdam Hauptbahnhof bis Griebnitzsee fährt.

Ostkreuz

Die S-Bahnen der Linie S 3 fahren ab 11. Dezember voraussichtlich für rund vier Jahre nur zwischen Erkner und Ostkreuz statt weiter bis Spandau. Im Bahnhof Ostkreuz müssen Fahrgäste der S 3 deshalb umsteigen, was zunächst nur mit Treppensteigen möglich ist. Zumindest bei den stadtauswärts fahrenden Zügen soll es spätestens am 16. Januar möglich sein, am selben Bahnsteig in den anderen Zug zu steigen. Dies war schon vom 11. Dezember an vorgesehen, muss aber verschoben werden, weil Stellwerkstechnik ausgefallen ist und jetzt ersetzt werden muss.

BVG

Bei der BVG gibt es nur einige Änderungen im Busverkehr. Unter anderem fahren wegen des großen Andrangs, der nach Angaben der BVG häufig zu Verspätungen führte, die Busse der Linie M 41 zwischen den Haltestellen Sonnenallee/Baumschulenstraße und Hermannplatz am Sonnabend von 9 Uhr bis 18 Uhr nun alle fünf statt alle zehn Minuten. Dafür gilt der Fünf-Minuten-Takt zwischen Hermannplatz und Hallesches Tor montags bis freitags nur noch bis 19 Uhr statt wie bisher bis 20 Uhr. Weil es erst zur Flughafeneröffnung größere Veränderungen im Netz geben wird, erscheinen der BVG-Atlas und das VBB-Fahrplanbuch erst zum Juni neu.

Berlin - Cottbus

Schneller ans Ziel kommen Fahrgäste ab dem Fahrplanwechsel mit dem Zug Richtung Cottbus. Weil die Strecke für Tempo 160 ausgebaut worden ist, verkürzt sich die Fahrzeit um 21 Minuten auf nur noch 69 Minuten zwischen Ostbahnhof und Cottbus. Weil in Cottbus außerdem die Anschlüsse verbessert werden, erreicht man unter anderem Spremberg oder Forst eine halbe Stunde eher. Die Linien RE 2 und RE 4 tauschen ihre westlichen Endpunkte. Züge der RE 2 aus Cottbus fahren bis Wismar statt Rathenow; die der RE 4 aus Jüterbog enden dann in Rathenow statt in Wismar.

Havelland

Ins Havelland gibt es mehr Direktverbindungen aus dem Berliner Zentrum. Der Prignitzexpress mit der RE 6 nach Wittenberge startet werktags in der Hauptverkehrszeit bereits in Gesundbrunnen statt erst in Spandau. Und die RB 10 nach Nauen beginnt bei nahezu allen Fahrten schon im Hauptbahnhof, die Züge halten dann auch in Jungfernheide.

Ostdeutsche Eisenbahn

Während die Fahrgäste bei der Bahn AG weiter auf die bestellten neuen Triebwagen warten müssen, setzt die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (Odeg) auf den Strecken, die sie neu übernimmt (Wannsee–Jüterbog und Brandenburg/Havel–Rathenow) neue Fahrzeuge ein. Züge der OE 36 nach Frankfurt (Oder) beginnen in Lichtenberg statt in Schöneweide.

Informationen

Auskünfte zum neuen Fahrplan gibt es beim VBB unter der Telefonnummer 030 / 25 41 41 41, bei der BVG unter 030 / 19 44 9, bei der S-Bahn unter 030 / 297 43333 und bei der Bahn unter 0331 / 235 6881/-2.

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