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Fahrpreise: BVG-Tickets werden nicht teurer

Mit höheren Preisen bei der BVG wollten Berliner Innenpolitiker von SPD und CDU mehr Sicherheitspersonal bezahlen. Nun müssen sie sich eine neue Geldquelle suchen.

Das Fahren mit Bahnen und Bussen wird im nächsten Jahr auch in Berlin nicht teurer. Nach Brandenburg hat gestern auch der Senat beschlossen, die Preise unverändert zu lassen. Ein Seniorenticket zum Preis von 45 Euro für Berlin und ganz Brandenburg werde es zum 1. April aber geben, sagte gestern Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD). Ob auch die Taxipreise unverändert bleiben, ließ sie offen.

Die BVG, die S-Bahn und die Bahn AG mit ihrem Regionalverkehr hatten untereinander vereinbart, die Preise im Nahverkehr um durchschnittlich 2,4 Prozent steigen zu lassen. Unter anderem sollte der Einzelfahrschein in der Stadt 2,30 Euro statt 2,10 Euro kosten, für die Monatskarte wollten die Verkehrsunternehmen mit 74 Euro zwei Euro mehr als bisher kassieren.

Am vergangenen Donnerstag hatten die Brandenburger Vertreter im Aufsichtsrat des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) auf Drängen von Infrastrukturminister Reinhold Dellmann beschlossen, im nächsten Jahr in Brandenburg auf Tariferhöhungen zu verzichten. 2009 wird dort der Landtag neu gewählt. 2006 hatte Brandenburg eine Nullrunde mitgetragen, die damals im Berliner Wahljahr initiiert worden war.

Die Verkehrsunternehmen hätten kein überzeugendes Konzept vorgelegt, wie Preise erhöht und trotzdem mehr Kunden für den Nahverkehr gewonnen werden könnten, begründete Junge-Reyer den Verzicht auf Tarifsteigerungen im nächsten Jahr. Preisstabilität sei für treue Kunden sehr wichtig. Der Ausfall der bereits kalkulierten Mehreinnahmen bei den Verkehrsunternehmen werde auch bei der nächsten Preisrunde frühestens im Frühjahr 2010 nicht kompensiert, versprach Junge-Reyer. Für höhere Preise bereits in diesem Jahr hatte sich im Senat Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) eingesetzt, der BVG-Aufsichtsratsvorsitzender ist.

Die S-Bahn habe angesichts hoher Investitionen kein Verständnis für die Nullrunde, sagte Sprecher Ingo Priegnitz. Das Unternehmen macht allerdings einen kräftigen Gewinn und hat der Bahn AG im vergangenen Jahr 34 Millionen Euro überweisen können – weit mehr, als es bei einer Tariferhöhung zu holen gibt. BVG-Sprecherin Petra Reetz verwies auf ein Gespräch mit dem Senat am Freitag. Erst danach werde sich das Unternehmen äußern.

Unbeantwortet ließ Junge-Reyer die Frage, ob angesichts der Nullrunde im Nahverkehr die Preise für Taxifahrten steigen werden, wie es die Verbände bei der Verwaltung beantragt haben. Hier habe man Vertraulichkeit vereinbart, bis über den Antrag entschieden sei, sagte die Senatorin.

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